Axel Prahl: "Was hat Sodann da geritten?"

Axel Prahl über die Bewerbung des Kollegen Peter Sodann für das Bundespräsidentenamt („grauenvoll“) und seinen Auftritt in Jörg Pilawas „Großem Tatort-Quiz“.
von  Abendzeitung

Axel Prahl über die Bewerbung des Kollegen Peter Sodann für das Bundespräsidentenamt („grauenvoll“) und seinen Auftritt in Jörg Pilawas „Großem Tatort-Quiz“.

Jörg Pilawa ermittelt heute, welcher „Tatort“-Kommissar sich in der eigenen Krimi-Reihe am besten auskennt. Mit im Studio ist Axel Prahl, der am Sonntag im Münsteraner „Tatort: Wolfsstunde“ wieder als Frank Thiel auf Verbrecherjagd geht.

AZ: Herr Prahl, haben Sie keine Angst, sich beim „Tatort“-Quiz zu blamieren?

AXEL PRAHL: Doch, dafür braucht’s viel Mut.

Woher nehmen Sie den?

Aus der Hoffnung heraus, gemeinsam mit Jan Josef Liefers bestehen zu können. Uns werden Multiple-Choice-Fragen gestellt, die man vielleicht mit einer gewissen Logik und kriminalistischem Spürsinn beantworten kann.

Darf ich Sie einmal testen?

Aber ja.

Welcher Vorschlag wurde 1992 von einigen Duisburger Jusos eingebracht? A) Thanner und Schimi sollten Ehrenbürger werden. B) Die Hochschule sollte Horst-Schimanski-Universität heißen. Oder C) Ein Schnauzer sollte das Stadtwappen zieren.

Also, dass man die Uni umbennen wollte, kann ich mir weniger vorstellen. Thanner und Schimi sollten wohl Ehrenbürger werden.

Falsch, Horst-Schimanski-Universität wäre richtig gewesen. Würde Sie eine Frank-Thiel-Universität Freude?

Das ist gar nicht vorstellbar. Es gab gerade eine Umfrage, welcher „Tatort“-Kommissar neben Peter Sodann als Bundespräsident in Frage käme...

Und Maria Furtwängler hat gewonnen. Wo lagen Sie?

An der allerletzten Stelle. Da hab’ ich gleich gedacht: Mensch, da hast du ja was richtig gemacht.

Sie sind gar nicht gekränkt?

Nein, ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was den Kollegen da geritten hat. Das ist doch ein Scherz.

Schauen Sie den „Tatort“-Kollegen beim Ermitteln zu?

Ab und an schalte ich den Fernseher ein und dann den "Tatort". Den neuen aus Hamburg habe ich aber leider verpasst. Der hätte mich wahnsinnig interessiert.

War der "Tatort" für Sie auch schon ein Thema, bevor Sie selbst Ermittler wurden?

Klar, schon allein deshalb, weil er mir bis zum zwölften Lebensjahr verboten war. Ich hab’ mir dann schon immer bei der Titelmelodie in die Hosen gemacht.

Wie alt müssen denn Ihre Kinder werden, damit sie beim „Tatort“ einschalten dürfen?

Zwanzig.

Ihr aktueller Fall am Sonntag ist tatsächlich nicht gerade familientauglich.

Das ist wohl wahr.

Es geht um das Thema Vergewaltigung. Will der Münsteraner „Tatort“ weg vom Komödiantischen?

Nein, es gibt ja dennoch Szenen, die nicht gänzlich der Komik entbehren. Ich hoffe jedenfalls, dass dem so ist. Es wurde aber schon häufiger angemerkt, dass unsere Fälle eher schwach wären, deshalb war ich für dieses Drehbuch sehr dankbar. Anfangs war ich zwar auch nicht ganz sicher, ob es zu uns passt. Aber letztendlich ist der „Tatort“ Unterhaltung und hat insofern die Maßgabe, zu überraschen. Es ist gut, gewisse Erwartungen nicht permanent zu erfüllen.

Ist der „Tatort“ tatsächlich nur Unterhaltung? Inzwischen hat er doch eine große gesellschaftliche Relevanz.

Weil der „Tatort“ auch immer ein Stück weit die Realität abbildet und auch gesellschaftlich-politisch virulente Themen aufgreift. Aber trotzdem handelt es sich dabei um Unterhaltung, auch wenn die auch mal eine politische Äußerung beinhalten kann.

Nervt es denn nicht, dass alles – wie zuletzt bei „Brandmal“ vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma – auf die Goldwaage gelegt wird?

Wir hatten mal einen ähnlichen Fall, da haben wir gegen Grufties ermittelt. Boerne alias Liefers hat auf die Frage „Wie heißen nochmal die Leute, die immer schwarz rumlaufen?“ geantwortet: „Neger“. Da gab es böse Schreiben. Man darf halt nicht vergessen, dass man an der Stelle auch eine gewisse politische Präsenz hat. Die darf einen aber nicht irrläufig auf die Idee bringen, Bundespräsident werden zu wollen. Das finde ich einfach nur grauenvoll.

Angelika Kahl

Das Erste zeigt „Das große Tatort-Quiz“ heute um 20.15 Uhr, „Tatort: Wolfsstunde“ läuft am Sonntag um 20.15 Uhr

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