"Avatar" schlecht geredet: Oscar-Gala-Verbot für Produzenten
LOS ANGELES - Das Kriegsdrama "The Hurt Locker" und der Science-Fiction-Film "Avatar" sind die Favoriten bei der diesjährigen Oscar-Preisverleihung. Hinter den Kulissen liefern sich die Macher einen heißen Wettkampf um die Stimmen der Juroren.
Für ihn ist der Rote Teppich tabu: Kriegsfilm-Produzent Nicolas Chartier ist von der kommenden Oscar-Gala ausgeschlossen worden. Die US-Filmakademie erklärte dazu, Chartier habe gegen die Oscar-Regeln verstoßen.
Seine Irakkriegsgeschichte “Tödliches Kommando - The Hurt Locker” bleibt dennoch im Wettbewerb. Chartier hatte die Juroren in E-Mails aufgefordert, für seinen Film zu stimmen und “nicht für einen 500-Millionen-Dollar Film” - eine offensichtliche Anspielung an den großen Konkurrenten “Avatar”. Die Veranstalter erklärten, es sei nicht gestattet, Wettbewerber in ein schlechtes Licht zu rücken.
Wenn Preis, dann nur mit Verspätung
Die erste Mail verschickte Chartier am 19. Februar. In weiteren Mails rief Chartier dazu auf, “The Hurt Locker” auf Platz eins und “Avatar” auf Platz zehn zu wählen. Chartier war für die Finanzierung des Irak-Kriegsdramas zuständig. Allerdings dürfte das Vorgehen wenig Einfluss auf das Stimmverhalten der Jury-Mitglieder haben: Viele haben ihre Stimmen bereits eingesandt. Sollte “The Hurt Locker” trotz der Affäre einen Oscar gewinnen, würde Chartier den Preis einen Tag später erhalten.
"Ich hätte die Regeln lesen sollen"
Der Produzent selbst hat sich inzwischen - ebenfalls per Mail - für sein Vorgehen entschuldigt. “Meine Naivität, Unkenntnis der Regeln und schlichte Dummheit als erstmals Nominierter sind keine Entschuldigung für dieses Verhalten, und ich bedaure es zutiefst.” Für einen Oscar nominiert zu werden, sei eine hohe Ehre, “und ich hätte mir die Zeit nehmen sollen, die Regeln zu lesen”.
apn
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