Aus der Corleone-Küche

Highlight beim SpielArt-Festival: Far A Day Cage spielte die Kultfilme „Der Pate I – III“ nach – mit Essen fürs Publikum und familiärer Unterhaltung
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Highlight beim SpielArt-Festival: Far A Day Cage spielte die Kultfilme „Der Pate I – III“ nach – mit Essen fürs Publikum und familiärer Unterhaltung

Alle drei „Paten“-Filme an einem Abend auf der Bühne nachspielen – wie soll das gehen? Es geht. Und bei der Schweizer Gruppe Far A Day Cage (FADC) geht in dreieinhalb Stunden sogar noch viel mehr. Denn in Tomas Schweigens genialer Inszenierung „Der Pate I – III“ werden nicht nur die zentralen Szenen aus Francis Ford Coppolas Kultfilmen auf Englisch gespielt, sondern die Darsteller erklären auf Deutsch das Making-Of, kochen nebenbei und laden alle Zuschauer (weshalb deren Zahl leider auf 60 begrenzt ist) zum Essen mit Live-Orchesterbegleitung ein. Ein Highlight beim Theaterfestival SpielArt.

Die FACD-Arbeitsweise ist das Gegenteil eins Faradayschen Käfigs – nämlich offen und durchlässig. Mit umwerfender Spiellust stürzen sich die Darsteller in die Rollen ihrer (genau studierten) Filmvorbilder Marlon Brando, Al Pacino & Co. Alle spielen mehrere Figuren, wechseln fliegend auf offener Bühne die Perücken, Jesse Inman stopft sich als Don Vito Tampons in die Backen, die ihm Brandos Unterkiefer verleihen. Die Mafia-Story des Corleone-Clans, das Familiendrama, die Entstehungsgeschichte eines Kultfilms, das alles mischt sich hinreißend leicht und komisch.

Auf dem Tisch weiterspielen

Zu einer prächtigen Stunt-Prügelei liefern die Köche mit Messern, Brettern und Töpfen den Soundtrack, beim Ehekrach fliegen die Kochgeräte und Zutaten, wobei leider der Zucker in der live köchelnden Pasta-Sauce landet.

Dann werden die Zuschauer zum Essen an einen riesigen Tisch gebeten. Die Darsteller spielen Musik dazu, unterhalten sich mit dem Publikum, stellen und beantworten Fragen, und spielen dann einfach auf dem Tisch weiter. Far A Day Cage schafft mit allereinfachsten Mitteln Atmosphäre und Spannung. Und die Film-Nacherzählung samt Kommentar funktioniert bestens, auch wenn man die Originale nie gesehen hat.

Gabriella Lorenz

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