Alles, nur nicht aufgsetzt
Der Schmidt Max macht’s: Neuer Sendeplatz für das BR-„Freizeitmagazin“. Ab heute kommt es immer donnerstags um 21.15 Uhr - im Wechsel mit "Bergauf -Bergab".
Der Schmidt Max macht alles – Schafkopfen hat er gelernt, Helikopter fliegen, Schwimm-Wandern und Nordic Walking – nur auf dem Fußballplatz klappt’s nie so recht. Ist auch egal, denn jetzt hat der Schmidt Max etwas geschafft, was ganz unmöglich schien: Sein „Freizeitmagazin“ – im Zuge der BR-Programmreform im vergangenen Herbst auf Freitag, 17 Uhr, geschoben – bekommt schon wieder einen neuen Sendeplatz: Ab heute läuft die Sendung im wöchentlichen Wechsel mit „Bergauf-Bergab“ immer donnerstags um 21.15 Uhr. Der neue Platz im Abendprogramm ist nach der Programmreform eine der ganz wenigen Änderungen im BR-Programmschema.
"Ich will nicht der Besserwisser aus dem Fernsehen sein"
Wie der Schmidt Max, verkörpert vom 39-jährigen Max Schmidt, das gemacht hat? Ganz einfach, „die Zuschauer können ihn richtig gut leiden“, sagt Redakteure Herbert Stiglmaier. Gemeinsam mit Frank Meißner hat er 1991 das „Freizeitmagazin“ gegründet. Den neuen Sendeplatz aber haben die Zuschauer nicht gemocht: 8,6 Prozent schalteten vor der Reform dienstags um 19 Uhr ein. Am Freitag waren es nur 6,1 Prozent. Fernsehdirektor Gerhard Fuchs: „Mit der Programmreform haben wir unsere Zielvorgaben erreicht. Jetzt gilt es mit behutsamen Optimierungen die Akzeptanz weiter zu erhöhen.“
Die „behutsame Optimierung“ freut die Beteiligten. „Wir haben ganz bewusst am Konzept festgehalten“, sagt Stiglmaier. „Das ist wie beim Autofahren. Ändert sich die Unterlage und du fährst auf Glatteis, ist doch deshalb das Auto nicht schlecht. Jetzt fahren wir wieder auf Asphalt.“
Das heutige Ziel ist das Altmühltal. Schmidt Max wandelt auf den Spuren der Römer und entdeckt gemeinsam mit dem Archäologie-Professor Thomas Fischer den Limes, der vor knapp 2000 Jahren dort einen Schutzwall gegen die Germanen bildete.
Moderator ist der Schmidt Max eigentlich nicht. Der Mann, der „praktisch schon immer“ Koteletten hatte, erlebt die Dinge, die sich Stiglmaier und Meißner ausdenken. Die beiden haben den Schmidt Max auch entdeckt. Als der das erste Mal 1993 als Statist im „Freizeitmagazin“ auftrat, da dachten sie sofort: „Mensch, den wollen wir haben.“ Zehn Jahre hat’s gedauert, bis Schmidt zum festen Gesicht der Sendung wurde. Der gelernte technische Zeichner hat unter anderem als Werbefilmer gearbeitet. Heute hat der Hobbysänger mit Freunden eine Modellwerkstatt im Schlachthofviertel.
Die Werkstatt brauche er zum Ausgleich zu der Aufmerksamkeit, die der BR-Job mit sich bringt, sagt Schmidt. Hat er frei, ist er weder hochalpin, noch beim Thunfischangeln unterwegs. Er genießt München. Sein Urgroßvater, ebenfalls ein Max Schmidt – so auch der Vater und der Großvater – hat schon am Viktualienmarkt Obst und Gemüse verkauft.
Eines mag der Schmidt Max übrigens fast genau so wenig wie Fußballspielen: schwimmen. Das Schwimm-Wandern – dafür gab’s den „bronzenen Columbus“ für die beste Reisesendung – fand er deshalb besonders schlimm. „Ich brauch’ das echt nicht“, sagt Schmidt. „Ich glaube, der See hatte minus 340 Grad.“ Aber natürlich hat er’s trotzdem gemacht – und auch gezeigt, wie er leidet. „Heute sind doch alle, die Fernsehen machen, ein bisserl aufgsetzt“, sagt Redakteure Meißner, und Schmidt ergänzt: „Der Besserwisser aus dem Fernsehen will ich wirklich nicht sein.“
Angelika Kahl
Das Magazin „Freizeit“ zeigt der BR Donnerstag um 21.15 Uhr
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