"TUMmesa": Das Öko-Forschungsprojekt an der TU München
Die TU experimentiert für die Öko-Forschung jetzt in Kammern, in denen sie die Welt im Kleinen nachstellt.
München - Sonneneinstrahlung wie am 24. Dezember um 12.01 Uhr? Kein Problem. Regen wie in Dublin im Herbst? Locker. Ozonwerte wie im Hochsommer in Franken? Leichteste Übung: Das neue Großprojekt "TUMmesa" der TU in Freising stellt Klimabedingungen aus dem Freiland realistisch und flexibel nach.
In den acht Hightech-Versuchskammern, die seit April regulär im Betrieb sind, kann man Klimawandel-Effekte auf Pflanzen, Mikroorganismen und Insekten untersuchen - was erstmals ermöglicht, komplexe Experimente mit ganzen Miniatur-Ökosystemen zu machen.
Die Experimente sollen nicht etwa die Wissenschaftler bei Laune halten: Mit dieser ökologischen Grundlagenforschung in einer umgebauten Scheune wollen sie Ursachen und Auswirkungen aktueller Umweltprobleme besser verstehen. So gibt man zum Beispiel Schädlinge in eine der drei mal vier Meter großen Kammern - wie Blattläuse zu Roggenpflanzen. Das begast man beispielsweise gezielt mit Ozon - und in der Kammer daneben den gleichen Aufbau mit einer anderen Ozonkonzentration.

Forschung mit einer Acht-Millionen-Anlage
Oder man simuliert "Trockenstress", also fehlende Flüssigkeit, um zu testen, welche Pflanzen die Wasserlosigkeit am besten überstehen und vielleicht unsere Ernährung der Zukunft sichern.
Das alles ist beschienen vom flimmerfreien LED-Beleuchtungssystem, das ein natürliches Farbspektrum extrem gut nachbildet - der teuerste Teil der Acht-Millionen-Anlage.
Natürlich hätte man natürliches Licht auch im Freiland. Aber da ist ein Störfaktor beim Beobachten der Natur leider: die Natur.
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