Streit um Ampel: Kinder in Gefahr?

Zum Test war die Ampel im Tempo-30-Gebiet kurzfristig abgeschaltet. Was passiert jetzt an der Stelle? Eltern sehen rot.
Anne Hund |
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Viele Schulkinder überqueren die Auffahrtsallee an der Ampel. Zum Test war die Ampel ageschaltet. Viele Eltern sehen rot.
AZ Viele Schulkinder überqueren die Auffahrtsallee an der Ampel. Zum Test war die Ampel ageschaltet. Viele Eltern sehen rot.

Nymphenburg - Eine Woche lang hatten Eltern aus Nymphenburg Angst, wenn die Kinder los zur Schule gingen. Denn die Stadt hatte die Ampeln an der Nördlichen und Südlichen Auffahrtsallee auf Höhe der Gerner Brücke abgeschaltet. Zunächst nur testweise, ausgerechnet zum Schulstart, denn die Stadt wollte prüfen, ob es eine Ampel in der Tempo-30-Zone wirklich braucht (AZ berichtete).

Doch wie geht's an der viel befahrenen Straße jetzt weiter?

Mütter und Väter im Viertel sorgen sich. In der Nähe ist ein Kinderhort. Und auch an der Grundschule am Dom-Pedro-Platz ist das Hick-Hack um die Bedarfsampel seit Wochen Gesprächsthema Nummer eins.

Denn erst im September hatte es bei der Stadt geheißen, die Fußgängerampel mit dem Knopfdruck werde abgebaut  - ersatzweise werde ein Zebrastreifen eingerichtet (AZ berichtete). Wie die Abendzeitung jetzt erfahren hat, ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen.

Was AZ-Leser zu der umstrittenen Ampel sagen. Die Debatte auf az-muenchen.de/stadtviertel.


Beim KVR erklärt Sprecherin Daniela Schlegel die aktuelle Lage: "Die Technik in der alten Ampel wird entweder ersetzt, oder es kommt alternativ der Zebrastreifen, verbunden mit baulichen Änderungen." Man prüfe gemeinsam mit dem Baureferat aktuell noch, was die bessere Lösung sei. Im gesamten Stadtgebiet habe man die alten Ampelanlagen auf ihre Notwendigkeit geprüft. Getestet wird zum Beispiel der Verkehrsfluss für Autos oder Radfahrer. Auch die Kosten spielen eine Rolle.

Der sicherste Weg habe aber Priorität, versichert die KVR-Sprecherin. Auch die Rechtslage muss geprüft werden. In Tempo-30-Zonen seien Ampeln normalerweise nicht mehr zulässig, so die KVR-Sprechrin. Es sei denn, sie dienen dem Schutz der Fußgänger und sind vor dem 1. November 2000 errichtet worden.

Eindeutiger als die Stadt hat bislang der Bezirksausschuss Position bezogen: Die Stadtteilpolitiker stimmten mehrheitlich für den Erhalt der Ampel. Auch viele Bewohner im Viertel halten das grüne Fußgängerlicht auf Höhe der Gerner Brücke für unverzichtbar.

Bernd Resenberger zum Beispiel. Seine Tochter besucht die erste Klasse der Grundschule am Dom-Pedro-Platz. "Die Ampel in der Nördlichen Auffahrtsallee ist dabei essentieller Bestandteil ihres sicheren Schulwegs", sagt er. Der restliche Weg sei immerhin durch "Schulweghelfer" gesichert. "Sollte die Ampelanlage wegfallen, wäre die einzige nicht durch einen Schulweghelfer begleitete Straßenquerung damit völlig ungesichert."

An der Südlichen Auffahrtsallee sieht es nicht besser aus. Vier Straßen treffen dort zusammen, eine "überaus anspruchsvolle Kreuzung", sagt Bernd Resenberger. Als Anwohner sorgt er sich. "Ich kann mich noch gut an Unfälle an dieser Kreuzung erinnern, bei denen sogar Fahrzeuge im Nymphenburger Kanal versunken sind."

Einen Zebrastreifen ist aus Sicht des Familienvaters kein Ersatz für die Sicherheit der Kinder. Autofahrer hätten sich an die rote Ampel über Jahre gewöhnt. Die Umstellung in den Köpfen funktioniere "bekanntermaßen nicht von heute auf morgen".

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