Tierschützerin (62) lässt 38 Hunde verhungern!
Mayrhof - Mumifizierte Hunde, Tierskelette, teils in Plastiksäcke verpackt: Die Polizei hat auf einem Gnadenhof für Hunde im oberösterreichischen Mayrhof ein regelrechtes Massengrab an Kadavern entdeckt. Die bekannte Tierschützerin Vroni S. (62) soll die Hunde verhungert haben lassen – obwohl sich Futter vor der Tür stapelte.
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Schon mehrmals sollen andere Tierschützer Zweifel daran geäußert haben, ob es den Tieren auf dem Gnadenhof gut geht, berichtet die „Kronenzeitung“. Im Juni wurden bereits vier Hunde vom Hof geholt.
Eine Helferin von Pfotenhilfe Lochen, die die Tiere aufgenommen hatte, sagt, sie habe noch nie so magere Hunde gesehen. Dennoch ahnte niemand das Ausmaß der Tierquälerei. Bis zuletzt hatte die Polizei keinen Durchsuchungsbefehl – und die 62-Jährige ließ ohne diesen niemanden in ihr Haus. Jetzt ist klar, warum.
Nur sieben Hunde und drei Schweine haben überlebt
Das Gebäude war bis oben hin vollgemüllt, im Obergeschoss lagen die vielen toten Tiere. Nur sieben Hunde und drei Schweine konnten lebend aus dem Tierasyl gerettet werden. Vroni S. habe eigentlich einen exzellenten Ruf gehabt, berichtet ein Journalist aus der Region. Doch warum lässt sie dann Tiere verhungern? Noch dazu, wenn das Futter direkt vor der Tür steht?
Auf AZ-Anfrage reagiert die Tierschützerin erst freundlich, scheint zunächst keine Vermutung zu haben, warum sie angerufen wird. Als sie dann auf den Vorfall angesprochen wird, blockt sie sofort ab. Nein, dazu wolle sie nichts mehr sagen. „Kein Wort!“, schiebt sie hinterher. „Das ist Verleumdung!“ Von wem und aus welchen Grund? Diese Fragen bleiben offen. Es ist nur noch das Piepen des Telefons zu hören. Aufgelegt.
Laut „Kronenzeitung“ wurde die Tierschützerin zuvor in eine Klinik eingeliefert, mittlerweile aber wieder entlassen. „Diese Frau ist krank“, sagt der Schärdinger Bezirkshauptmann Rudolf Greiner dem Blatt.
Im Internet findet sich eine Seite eines Tierschutzvereins aus Bayern. Er soll laut der veraltet wirkenden Homepage Vroni S. unterstützt haben: „Unser Verein sammelt regelmäßig Geldspenden für Frau “. Sie sei „eine der bewundernswertesten Tierschützerinnen, die wir kennen.“ Weiter heißt es: „Sie lebt nicht nur für die Hunde, sie lebt auch mit ihnen. Meist sind es so um die 30, manchmal auch mehr.“ Dass es bereits in der Vergangenheit Probleme gegeben haben könnte, deutet der Verein ebenfalls an. Die Frau habe schon öfter umziehen müssen und schon viel mitgemacht. Nicht alle Leute hätten ihre Arbeit gut geheißen.
Finanziert haben soll sie den Gnadenhof mit privaten Spenden. Sie selbst lebt von einer kleinen Witwenrente, schreibt der Verein. Und: „Wer schon einmal bei ihr war, weiß sehr gut, dass es den Hunden besser geht als ihr selbst.“ Ein Hinweis auf den vermüllten Zustand des Hauses? Von dem Verein ist gestern niemand zu erreichen. Die meisten der im Internet angegebenen Nummern sind: nicht mehr gültig.
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