Was AZ-Leserin Karin Schmidl passiert ist, worüber sie sich ärgert, was die Bayerische Oberlandbahn (BOB) zu all dem sagt.
"Entsetzliche Fahrt" im Meridian Reisende empört: Zug macht 20 Vollbremsungen
München - Dienstagabend, Ferienbeginn. Karin Schmidl will von einem Ausflug mit der Bahn nach München heimfahren. Sie steigt in Rosenheim um 18.34 Uhr in den Meridian aus Salzburg. Und eine "entsetzliche Fahrt", wie sie es nennt, beginnt.
So "entsetzlich", dass sie sich jetzt bei der AZ gemeldet hat, um ihrem Ärger Luft zu machen. Denn in Rosenheim, so schildert es Schmidl, werden drei Waggons aus Kufstein angekoppelt. Doch irgendwie passen die wohl nicht – nach ein paar Metern, sagt Schmidl, gibt es die erste Vollbremsung.
Das Personal scheint das nicht so tragisch zu nehmen, es wird trotzdem weitergefahren. "Technische Störung der Lok, macht aber nichts, geht gleich weiter." Nach zwei weiteren Bremsungen dann die Durchsage einer Frauenstimme: "Die drei angehängten Waggons harmonieren ned mid de andern, deswegen muass die Lok imma bremsen. (...) Die passen hoid ned zamm, hi, hi", ist in amüsiertem Tonfall durch Lautsprecher zu hören.
Das ärgert die betroffene Münchnerin besonders: "Als wäre man ganz blöd. Ich habe ja nix gegen Bairisch, aber es waren viele Urlauber im Zug, neben mir ein Mann aus Berlin. Die haben überhaupt nicht verstanden, was los ist", sagt sie.
In Ostermünchen müssen die Leute dann umziehen
Nach ein paar Metern die nächste Vollbremsung. An die 20 seien es gewesen, schätzt Schmidl. "Man wusste es ja nicht, wann wieder gebremst wird, da hat es Leute, die auf der Toilette waren oder am Gang, schon durchgebeutelt", erzählt sie. "Warum hängt man die Waggons nicht wieder ab, wenn sie nicht passen – und warum überprüft man das vorher nicht?", fragt sie sich.
Erst in Ostermünchen werden die drei zusätzlichen Waggons dann abgehängt. "Die Leute mussten dann umziehen und stehen", sagt Schmidl. Letztlich fährt der Meridian dann nur bis München-Ost. Wer zum Hauptbahnhof will, muss auf die S-Bahn umsteigen. Eineinhalb Stunden später kommt Schmidl endlich an.
Das sagt der BOB-Sprecher über die "Zwangsbremsungen"
Der Meridian gehört zur Bayerischen Oberlandbahn (BOB). Deren Sprecher Bernd Rosenbusch bestätigt der AZ den Vorfall und beteuert: "Wir haben das Fahrzeug umgehend zur Untersuchung durch unsere Werkstattmitarbeiter gegeben und prüfen derzeit, welche Ursache es gab."
Dass eine Verspätung entstand, tue der BOB "sehr leid". Der Fehler des Fahrzeugs sei nicht bekannt gewesen, "sonst wäre es natürlich nicht im Betrieb". Die "Zwangsbremsungen" seien ein Sicherheitselement, damit "das Fahrzeug nicht unkontrolliert weiterfahren kann".
Zur Art und Weise, wie per Lautsprecher über die Unannehmlichkeiten informiert worden sei, sagt Rosenbusch der AZ: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von hier aus der Region, und wir freuen uns, dass wir eine bayerische Firma sind. Da kann auch ein Dialekt mal durchbrechen."
Ausländische Reisende würden "in der Regel" im direkten Gespräch über Anschlüsse informiert. Er kündigte an, mit der Zugbegleiterin nochmal zu sprechen.
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