Kommentar

Gewinneinbruch bei BMW: Warum der Konzern dennoch optimistisch sein darf

Auch bei BMW brechen die Gewinne ein. Doch der Autobauer ist dennoch resilienter als seine Konkurrenten, erklärt AZ-Korrespondent Ralf Müller. Dafür gibt es mehrere Gründe – ein wichtiger hat mit den USA zu tun.
von  Ralf Müller
Die BMW Konzernzentrale.
Die BMW Konzernzentrale. © picture alliance/dpa

Kein anderer deutscher Autohersteller produziert so viel Fahrzeuge in den USA wie BMW. Noch dazu relativ teure Fahrzeuge, nämlich SUVs. In nahezu vorauseilendem Gehorsam sind die Münchener schon vor Jahrzehnten dem Ruf der amerikanischen Politik gefolgt, auch die heimische Wirtschaft an ihren Erfolgen teilhaben zu lassen und haben eine Fabrik in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) errichtet, die über die Jahre immer größer geworden ist.

Spartanburg zahlt sich aus

Das zahlt sich jetzt aus: BMW kann die hochpreisigen Fahrzeuge aus der Fabrik im Spartanburg zum Null-Zoll-Tarif nach Deutschland einführen. Da lassen sich die 15 Prozent, die für in die USA eingeführte Pkw fällig werden, leichter verkraften.

Sollte sich die Politik im Zuge weiterer Verhandlungen auf Verrechnungen einigen, wird die Lage an der US-Zollfront für BMW noch entspannter.

BMW hofft auf bessere Zeiten

Alles natürlich unter der Voraussetzungen, dass der wankelmütige US-Präsident Donald Trump auf Dauer zu dem Zoll-Deal mit der EU steht, was keineswegs sicher ist.

Nach dem Einbruch im zweiten Quartal hofft man bei BMW auf wieder bessere Zeiten, wobei die "schlechten" im Vergleich zu anderen Auto- Konzernen bisher gar nicht so schlecht waren.

Jedenfalls gehen jetzt die Milliarden-Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erst einmal zurück, weil die "Neue Klasse" erst einmal auslieferungsfähig ist. Und natürlich will man mit der neuen, innovativen Fahrzeuggeneration neue Kunden und Marktanteile gewinnen.

Keine Rede von Personalabbau

In München blickt man durchaus mit Optimismus in die nähere Zukunft. Zeichen dafür ist die in Kürze anstehende die Eröffnung eines ganz neuen Werks in Ungarn. Von Personalabbau oder Verlagerung von Produktion ist auch nicht die Rede. Mindestens in Europa festigt BMW seine Position als robustester Autokonzern.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.