Zwischen Jazz und "Sams" - ein Museum für Paul Maar entsteht

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Bücher, Manuskripte, Fotos, Requisiten, Zeichnungen, persönliche Notizen - für das geplante Paul-Maar-Museum in Hallstadt bei Bamberg hat der berühmte Autor und "Sams"-Erfinder zahlreiche Dinge aus seinem persönlichen Besitz zur Verfügung gestellt. Studierende der Uni Bamberg haben nun bis Ende August einen Großteil der Stücke inventarisiert.
Leiterin des Projekts war die Wissenschaftlerin Heidrun Alzheimer. "Man spürt an vielen Stellen, wie eng biografische Erfahrungen und literarische Arbeit bei Paul Maar verknüpft sind und vor allem auch, dass Paul Maar viel mehr ist als seine Sams-Bücher", sagte die ehemalige Inhaberin des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie laut Mitteilung. So fänden sich im Vorlass Maars unter anderem Fotos mit den Jazzgrößen Keith Jarrett und Jan Garbarek, für die Maar ein Schallplattencover gestaltet hatte.
"Sams"-Requisiten aus der Garage
Inventarisiert haben die Studierenden aber auch kuriose Dinge wie etwa die Requisiten aus dem zweiten "Sams"-Film: Sie hätten jahrelang in der Garage eines Bamberger Stadtführers geschlummert, teilte die Uni mit. Nun habe er sie dem Museum überlassen. Im Film war in der Bamberger Innenstadt ein Hundesalon eingerichtet - daher gehören zur Requisite auch Hundelockenwickler.
Insgesamt dokumentierten die Studierenden 5.000 Stücke. Nur kursorisch erfasst worden seien dabei die Zuschriften von Leserinnen und Lesern, hieß es weiter. Das liege an der schieren Masse von Fanbriefen. Viele Schreiben seien liebevoll illustriert und zeugten von der Wirkung von Maars Schaffen.
Buch für Erwachsene
Der 87 Jahre alte Maar lebt schon seit vielen Jahren unweit von Hallstadt in Bamberg, neben den berühmten "Sams"-Büchern schrieb er zahlreiche weitere Kinderbücher und arbeitet zudem als Illustrator und Bühnenautor. Vor einigen Monaten erschien die Novelle "Lorna", die sich an ein erwachsenes Lesepublikum richtet.
Dass das Museum ausgerechnet in Hallstadt entstehen soll, hat mit den familiären Wurzeln des Autors zu tun: "Was viele nicht wissen, ist, dass meine leibliche Mutter, Barbara Benker, und meine Großeltern aus Hallstadt stammen", hatte Maar bei der Vorstellung des Projekts im Vorjahr gesagt.
Ein genaues Datum für die Eröffnung des Museums steht bisher nicht fest. Für den Oktober plant die Stadt Hallstadt, das Konzept öffentlich vorzustellen.
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