Zweifelhafte Darstellung: Frau gibt Tötung von Freund zu

Streit und Vorwürfe sollen die Beziehung monatelang beherrscht haben. Dann kam es im Badezimmer zum tödlichen Ende. Die Frau stach ihren Freund mit 40 Stichen nieder. Vor Gericht schildert sie dies als eine Panikreaktion.
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Im Landgericht Augsburg führt ein Polizist die Angeklagte Diana B. vor. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihren Lebensgefährten mit einem Messer erstochen zu haben, als dieser sich von ihr trennen wollte.
dpa Im Landgericht Augsburg führt ein Polizist die Angeklagte Diana B. vor. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihren Lebensgefährten mit einem Messer erstochen zu haben, als dieser sich von ihr trennen wollte.

Streit und Vorwürfe sollen die Beziehung monatelang beherrscht haben. Dann kam es im Badezimmer zum tödlichen Ende. Die Frau stach ihren Freund mit 40 Stichen nieder. Vor Gericht schildert sie dies als eine Panikreaktion, die Richter und der Ankläger glauben ihr nicht.

Augsburg – Ein 41 Jahre alte Frau hat zugegeben, ihren Lebensgefährten nach monatelangen Streitigkeiten erstochen zu haben. Zu Beginn des Mordprozesses vor dem Augsburger Landgericht schilderte die Frau am Montag die Bluttat im Badezimmer als eine Art Panikreaktion, nachdem der 39-jährige Mann ihr Vorwürfe gemacht und sie gewürgt habe. Die Richter der Strafkammer und der Staatsanwalt äußerten jedoch Zweifel an der Darstellung der Floristin.

Die Frau lebte mit dem Mann, den sie 2009 über ein Singleportal kennengelernt hatte, im Augsburger Vorort Königsbrunn. „Am Anfang war die Beziehung ganz gut“, sagte sie vor Gericht. Sie habe aber unter ihrer vorhergehenden Scheidung gelitten, sei später auch psychiatrisch behandelt worden. „In dieser Zeit ging die Beziehung den Bach runter.“ Ihren Freund schilderte sie als jemand, der mehrfach Affären hatte. Zudem habe er ihr vorgeworfen, nichts zustande zu bringen. „Er stichelte immer weiter.“ Es habe viel Streit gegeben.

Am Tattag sei sie zu ihm gegangen, als er gerade aus der Badewanne kam. Das 28 Zentimeter lange Küchenmesser habe sie vom Abspülen zufällig dabei gehabt. Er habe sie dann bei einer Auseinandersetzung festgehalten, am Hals gefasst und gegen einen Schrank gedrückt. „Vor lauter Panik habe ich immer wieder auf ihn eingestochen.“ Irgendwann habe der Mann ihr das Messer abgenommen.

Staatsanwalt Hans-Peter Dischinger hielt von dieser Darstellung nichts: „Sie wollen sich hier rauswinden“, meinte er. „Das ist durchsichtig, was sie hier abziehen.“ Seiner Meinung nach hat die 41-Jährige kurz vor der Tat erfahren, dass ihr Freund die längst geplante Trennung vollziehen wollte. Er soll vorgehabt haben, mit einer anderen Frau in Starnberg zusammenzuziehen und im oberbayerischen Andechs eine Stelle anzunehmen.

Der 41-Jährigen wird in der Anklage ein heimtückischer Mord vorgeworfen. Sie soll an jenem 13. November 2012 insgesamt 40 Mal auf das Opfer eingestochen haben. Der 39-Jährige soll sich noch verzweifelt gewehrt haben. Doch die 15 Zentimeter lange Klinge traf auch sein Herz, daran starb der Mann. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage geplant, das Urteil wird am 10. Oktober erwartet.

 

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