Zweifel an Notwehrversion nach Schüssen auf Regensburger Studenten
REGENSBURG - Neue Erkenntnisse über falschen Polizeieinsatz: Wurde der 24-jährige Musikstudent Tennessee Eisenberg aus Regensburg von der Polizei nicht in Notwehr erschossen? Laut Spiegel liegt ein Gutachten vor, das Zweifel an der Notwehr-Version aufkommen lässt.
Ein neues rechtsmedizinisches Gutachten zum Tod des Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg könnte den Ermittlungen über den fatalen Polizeieinsatz vom 30. April 2009 eine Wende geben. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Samstag vorab berichtete, kam der Schussexperte Bernd Karger aus Münster zu dem vorläufigen Ergebnis, dass der 24-Jährige vermutlich erst durch eine der letzten von insgesamt 16 Kugeln getötet wurde, die ein Polizeikommando auf ihn abgefeuert hatte.
Acht Polizisten konnten Musikstudent nicht überwältigen
Der 24-jährige Musikstudent war am 30. April vor seinem Haus erschossen worden. Er war mit seinem Mitbewohner in Streit geraten, der die Polizei verständigte. Die acht Beamten konnten den mit einem Küchenmesser bewaffneten jungen Mann jedoch weder mit Pfefferspray noch mit einem Schlagstock überwältigen.
Eine endgültige Analyse erst nach Akteneinsicht
Daraufhin schoss die Polizei insgesamt 16-mal auf den Mann. Die Beamten wollen in Notwehr gehandelt haben. Der Student erlag seinen Verletzungen noch am selben Tag in einem Regensburger Krankenhaus. Die Notwehrthese wäre mit dem neuen Gutachten unmöglich zu halten, betont der Anwalt der Familie, Helmut von Kietzell. Eine endgültige Analyse wird Karger erst nach Akteneinsicht liefern.
ddp