Zwei Tote bei Unfällen an Bahnübergängen
Markt Indersdorf/Geisenhausen (dpa/lby) - Innerhalb weniger Stunden sind an drei Bahnübergängen in Bayern Züge mit Autos zusammengestoßen. Im oberbayerischen Markt Indersdorf (Landkreis Dachau) hatte ein 88-Jähriger am Montag eine geschlossene Halbschranke umfahren und die rote Warnleuchte missachtet. Eine S-Bahn erfasste den Wagen, der Mann starb. Auch zwischen Günzburg und Krumbach in Schwaben kam ein Autofahrer nach einer Kollision mit einem Zug ums Leben. Der 68-Jährige hatte die Bahn an einem Übergang ohne Schranken aus zunächst ungeklärten Gründen übersehen.
Die Fahrerin eines Postautos brachte sich in Sicherheit, nachdem ihr Wagen wohl wegen Schneeglätte auf einem Bahnübergang ohne Schranke im niederbayerischen Geisenhausen (Landkreis Landshut) liegengeblieben war. Die 50-Jährige stieg aus, kurz darauf krachte ein Regionalzug in den Kleinlieferwagen, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der Lokführer hatte eine Notbremsung eingeleitet, konnte jedoch nicht rechtzeitig stoppen. An Bord des Zugs waren nach Polizeiangaben 39 Menschen samt Zugpersonal und zwei Säuglinge. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand. Die Feuerwehr holte drei Erwachsene und die zwei Babys mit einer Drehleiter aus dem Zug. Die übrigen Passagiere liefen entlang der Gleise zurück zum Bahnübergang.
Das Auto des 88-Jährigen wurde nach dem Zusammenstoß in Oberbayern noch mehrere Hundert Meter von der Bahn mitgeschleift. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde auch in diesem Zug niemand verletzt.
Solche oft tödlichen Unfälle gibt es in Bayern immer wieder. Die Deutsche Bahn (DB) hat deshalb reagiert. In den vergangenen 25 Jahren hat sie nach eigenen Angaben die Anzahl der Bahnübergänge in Bayern halbiert, von 7000 auf rund 3100 im November 2017. Davon sei wiederum etwa die Hälfte mit einer technischen Sicherung wie einem Blinklicht ausgestattet. Aktuellere Zahlen gebe es nicht, sagte ein Sprecher.
Ziel sei, die Zahl der Bahnübergänge weiter zu reduzieren oder die Sicherungsanlagen zu verbessern und die Autofahrer aufzuklären. Denn in den meisten Fällen sei der Autofahrer Schuld sei an Unfällen - weil er unachtsam oder leichtsinnig sei, erklärte der DB-Sprecher.
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