Zwei Siege zum Aus

Kantererfolge gegen Füssen und Landsberg reichten Nürnberg im Pokal nicht. Unsinniger Modus, und nicht nur die Ice Tigers sind genervt vom Wettbewerb. Sykora: „Auch den Fans kann man sowas nicht mehr erklären“
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Pegnitz oder Elbe? Tiger-Sportdirektor Otto Sykora überlegt angeblich nach Hamburg zu wechseln.
bayernpress Pegnitz oder Elbe? Tiger-Sportdirektor Otto Sykora überlegt angeblich nach Hamburg zu wechseln.

NÜRNBERG - Kantererfolge gegen Füssen und Landsberg reichten Nürnberg im Pokal nicht. Unsinniger Modus, und nicht nur die Ice Tigers sind genervt vom Wettbewerb. Sykora: „Auch den Fans kann man sowas nicht mehr erklären“

Das Aus im Deutschen Eishockey-Pokal gleich in Runde eins – für die fränkischen Eistiger „schon eine ziemlich ärgerliche Sache“, befindet Otto Sykora am Tag danach. Was den Sportdirektor vor allem wurmt: Wie auch der deutsche Meister Eisbären Berlin oder die DEL-Konkurrenten Ingolstadt, Frankfurt, Hamburg und Köln sind die Noris-Cracks trotz zweier Schützenfeste ein Opfer des neuen Modus geworden.

„Da gewinnst du deine Spiele. Und das auch klar wie das 9:1 gegen Füssen und mit 7:1 gegen Landsberg – und dann bist du trotzdem weg. Das haben unsere Jungs überhaupt nicht verstanden. Und den Fans kann man sowas auch nicht erklären“, macht Sykora seinem Unverständnis und seinem Unmut Luft.

"Ein Kinderkram, eigenartig und unlogisch"

Der Tiger-Macher ist nicht allein mit seiner Meinung. Bei vielen Trainern und Managern im Kufen-Oberhaus zweifelt man nicht erst seit gestern die Ernsthaftigkeit des Pokals an. Sykoras Kollege Rodion Pauels von den Kölner Haie findet ihn inzwischen „absurd“. Und er begründet: „Es kann nicht sein, dass man mit maximaler Punktzahl ausscheidet. Für mich ist Pokal: Wenn man gewinnt, ist man weiter. Wenn man verliert, ist man raus.“ Und Eisbären-Nationalspieler Stefan Ustorf wettert: „So ein Kinderkram. Ein eigenartiger, unlogischer Modus, der dem Zufall Tür und Tor öffnet. Das ist nicht nachzuvollziehen.“

Zur Erklärung: Entgegen den letzten Jahren wird der Pokal nicht mehr von Beginn an im K.o.-System ausgetragen, sondern in der Auftaktrunde kämpften diesmal die 16 DEL-Klubs bunt gemischt mit den 16 Zweit- bzw. Drittligisten in acht Turnier-Gruppen (je zwei DEL- und zwei unterklassige Klubs) um den Einzug ins Viertelfinale. Gruppengegner der Ice Tigers war neben Füssen und Landsberg noch DEL-Mitstreiter Iserlohn. Und der machte das Rennen um Tabellenplatz eins und den Einzug in die nächste Runde, ohne dabei auf Nürnberg zu treffen.

Wie ist das möglich? Während die Tiger-Meute von Trainer Andreas Brockmann aus den beiden Partien gegen die Drittligisten mit einem Torverhältnis von 16:2 heraus gingen, erzielten die Sauerländer 17 Treffer bei ebenfalls nur zwei Gegentoren. Das hat entschieden, und damit war’s ein klarer Fall von dumm gelaufen für die Nürnberger Puckjäger.

Ein Trainingsgalopp ohne sportlichen Wert

Was Sykora zusätzlich nervt: „Den Termin anzusetzen so kurz bevor es mit der Meisterschaft losgeht, war auch nicht von Vorteil.“ Eine Woche früher hätte den Tigern „wesentlich besser in den Plan gepasst, denn so hätten wir uns für die Woche vor dem Liga-Start nochmal zwei spielstarke Mannschaften für unsere Vorbereitung vorgenommen. Unser Trainer hätte nochmal richtig testen können. Und auch die Jungs wären lieber ordentlich gefordert worden.“

Damit war’s nun nichts. Der muntere Trainingsgalopp gegen Füssen und Landsberg hat für den Sportdirektor „leider nur wenig Aussagekraft“. Aber unterm Strich ist man jetzt auch eine Sorge los. „Es hat sich zum Glück kein Spieler verletzt. Wir konzentrieren uns jetzt voll auf unseren DEL-Start am Freitag in Frankfurt und unser erstes Punktspiel zu Hause zwei Tage später gegen die Eisbären“, setzt Sykora neue Prioritäten. Pokal ade, und das ist mittlerweile gut so. Michael Rupp

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