Zwei mutmaßliche Geldautomatensprenger nach Tatserie gefasst

Immer wieder, und nun erneut im Emsland, schrecken Automatensprenger die Menschen auf. Der Sachschaden ist hoch und Unbeteiligte geraten in Gefahr. Zwei mutmaßliche Serientäter haben Fahnder jetzt im Raum Braunschweig festgesetzt.
dpa |
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Völlig zerstört ist die SB-Filiale der Deutschen Bank, nachdem Unbekannte den Geldautomaten gesprengt haben. Foto: picture alliance / Arne Dedert/dpa/Archiv
dpa Völlig zerstört ist die SB-Filiale der Deutschen Bank, nachdem Unbekannte den Geldautomaten gesprengt haben. Foto: picture alliance / Arne Dedert/dpa/Archiv

Braunschweig - Polizeifahnder haben im Raum Braunschweig zwei mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen, die bei neun Taten in sechs Bundesländern über eine Million Euro erbeutet haben sollen. Gegen die 26 und 31 Jahre alten Männer wurde Haftbefehl beantragt, wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag mitteilte.

Zwischen August 2018 und März 2020 sollen die Männer Geldautomaten in Bayern, Bremen, Niedersachsen, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gesprengt haben. Der dabei entstandene Sachschaden lässt sich den Angaben zufolge noch nicht abschließend beziffern. Da drei der Taten im Raum Braunschweig/Harz liegen, übernahm die Staatsanwaltschaft in Braunschweig die Ermittlungen.

Auf die Spur der Männer kamen die Ermittler des Bundeskriminalamtes durch den intensiven Informationsaustausch mit den zuständigen Fahndern in den Bundesländern. Insgesamt durchsuchten Beamte am Dienstagfrüh fünf Gebäude im Großraum Braunschweig/Salzgitter. Ob über die Festgenommenen hinaus gegen weitere Tatverdächtige ermittelt wird, sagte die Staatsanwaltschaft nicht.

Im vergangenen Jahr kam es in Niedersachsen zu 45 Attacken auf Geldautomaten, bei 16 Sprengungen erbeuteten die Täter auch Geld, in den übrigen 29 Fällen blieben sie ohne Beute. Dennoch gab es auch in diesen Fällen oft erhebliche Sachschäden. Im laufenden Jahr wurden bereits 30 Mal Geldautomaten in Niedersachsen angegangen, nur in 10 Fällen machten die Täter Beute.

Zu der vorläufig letzten Automatensprengung kam es in der Nacht zum Dienstag im emsländischen Itterbeck. Ob die Täter dort Geld erbeuteten, war nach Mitteilung der Polizei zunächst nicht bekannt. Die Täter flüchteten mit einem sportlichen Kleinwagen in Richtung Niederlande. Die Explosion beschädigte auch den Vorraum der Bank, es brach ein Brand aus, den zunächst die Polizisten mit einem Feuerlöscher und später dann die Feuerwehr erstickte. Eine Obergeschosswohnung wurde vorsorglich evakuiert.

Beim Sprengen von Geldautomaten erbeuten die Täter bundesweit jährlich mehrere Millionen Euro. Dazu kommen erhebliche Sachschäden, die meist weitaus höher liegen. Darüber hinaus werden durch die Sprengungen immer wieder Unbeteiligte durch Trümmerteile und Splitter in Gefahr gebracht. Anfang Juli etwa verursachten zwei Männer beim Sprengen eines Geldautomaten in Bremen einen Schaden von rund 400 000 Euro. Bei einer ähnlichen Tat in Peine rammten unbekannte Täter auf der Flucht ein Polizeiauto.

Hinter den Automatensprengungen stecken einerseits, wie im Fall der in Braunschweig gefassten Tatverdächtigen, einheimische Täter. Die Haupttäter gehören indes nach Erkenntnis der Polizei zu einer Gruppe aus den Niederlanden, außerdem gibt es eine Gruppe aus Polen.

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