Zwei Monate nach Brand: Überlebende in neuer Wohnung
Nürnberg - Zwei Monate nach dem verheerenden Brand im Nürnberger Stadtteil Sandreuth mit fünf Toten haben die überlebenden Familienmitglieder ein neues Zuhause gefunden. Die Großeltern und deren überlebende Tochter seien mittlerweile durch das Sozialamt in einer neuen Wohnung untergebracht worden, sagte die Leiterin des Bürgermeisteramts, Christine Schüßler, am Donnerstag auf Anfrage. Der Vater wohne zusammen mit seinem achtjährigen Sohn derzeit bei seinem Bruder. Die Familie werde durch den sozialpädagogischen Fachdienst der Stadt betreut.
Was das Feuer auslöste, ist weiter unklar. "Es konnte noch keine fassbare Brandursache ermittelt werden", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Auch ob in dem Haus Rauchwarnmelder installiert waren und ob diese anschlugen, könne noch nicht beantworten werden. Ein weiterer Brandgutachter des Landeskriminalamts werde das Haus inspizieren, dann werde ein abschließendes Brandgutachten erstellt, erklärte der Sprecher. Hinweise auf Brandstiftung hätten sich nicht ergeben.
Bei dem Brand am frühen Morgen des 2. März waren die 34-jährige Mutter, ihr Säugling und ihre drei weiteren Kinder im Alter von vier, fünf und sieben Jahren ums Leben gekommen. Die beiden 68 und 69 Jahre alten Großeltern der serbisch-kosovarischen Großfamilie, deren 41-jährige Tochter und der Achtjährige überlebten die Katastrophe. Sie konnten sich selbst aus dem brennenden Haus retten. Der 28-jährige Vater, der durch das Feuer seine Frau und vier seiner Kinder verlor, war zum Zeitpunkt des Brandes nicht zuhause.
Brandermittler hatten in den verkohlten Überresten des als Obdachlosenunterkunft von der Stadt angemieteten Gebäudes mehrere Halterungen für Rauchwarnmelder entdeckt. Die Brandermittlungen hätten sich wegen des hohen Zerstörungsgrades als sehr schwierig erwiesen, sagte der Polizeisprecher.