Zwei junge Franken auf Abenteuertour in Afrika

Bei der Rallye „Dresden-Bakar-Banjul“ steht nicht das Tempo, sondern Hilfe für die Einheimischen im Vordergrund. Ein Pärchen aus der Fränkischen Schweiz durchquerte endlose Dünen der Sahara
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Keine Tankstelle in Sicht: Mitten in der endlosen Weite der westafrikanischen Sahara legen Anna-Maria Böhm aus Ebermannstadt und Hans-Jörg Gebhardt aus Streitberg eine kleine Pause ein.
privat Keine Tankstelle in Sicht: Mitten in der endlosen Weite der westafrikanischen Sahara legen Anna-Maria Böhm aus Ebermannstadt und Hans-Jörg Gebhardt aus Streitberg eine kleine Pause ein.

Bei der Rallye „Dresden-Bakar-Banjul“ steht nicht das Tempo, sondern Hilfe für die Einheimischen im Vordergrund. Ein Pärchen aus der Fränkischen Schweiz durchquerte endlose Dünen der Sahara

STREITBERG Banjul in Gambia, Westafrika: Hier ist jedes Jahr im Frühjahr und Herbst der Zieleinlauf für Dutzende Teilnehmer einer wilden Afrika-Rallye. Mit dabei waren letzten Herbst Hans-Jörg Gebhardt aus Streitberg und seine Freundin Anna-Maria Böhm aus Ebermannstadt. Jetzt kehrten sie von ihrer großen Abenteuertour zurück.

Die Rallye, die von der Afrika-Hilfsorganisation „Breitengrad e.V.“ organisiert wird, ist die größte ihrer Art. Im Unterschied zu professionell veranstalteten Rallyes ist die „Banjul“-Fahrt ein Abenteuer für Jedermann, der ein fahrtüchtiges Auto besitzt – und bereit ist, es danach für den guten Zweck abzutreten.

Die beiden 24-jährigen Franken kauften ihren Jeep für 1250 Euro in Köln und tauften ihn „Kunibert“. Nach einigen Verbesserungen am Auto ging es letzten November los für den Maschinenbaustudenten und die Ergotherapeutin. Von Dresden aus fuhren sie durch Frankreich und Spanien über die Straße von Gibraltar, durch Marokko und die Sahara bis nach Gambia. Die Geschwindigkeit steht bei der Sahara-Rallye nicht im Vordergrund, vielmehr ist der Weg das Ziel. Der Clou bei der ganzen Veranstaltung: Alle Vehikel werden von den Fahrern nach Erreichen der Ziellinie gespendet. So kamen diesmal über 69000 Euro zusammen.

Brenzlige Situationen waren keine Seltenheit

Dass neben der Lust am Abenteuer vor allem das Konzept der Hilfe stark im Vordergrund stand, wird deutlich, wenn Hans-Jörg Gebhardt von der Situation in Westafrika erzählt: „Wenn man sieht, dass neben einem SOS-Kinderdorf eine Mülldeponie brennt, macht es mehr Sinn, direkt hin zu fahren, um zu sehen, auf welche Weise die Hilfe verwendet wird“. Allein der Jeep „Kunibert“ brachte 3100 Euro ein.

Brenzlige Situationen sind bei der Afrika-Rallye indes keine Seltenheit, wenn man zum Beispiel, wie Gebhardt berichtet, „vor einem Slum, das halb so groß ist wie Nürnberg, stecken bleibt und 150 Augenpaare einen beobachten – dann sollte man den Keilriemen in zwei Minuten gewechselt haben“. Noch um einiges nachdenklicher wurden die beiden Wüsten-Franken, als sie nur um ein Haar Opfer einer Terror-Entführung geworden wären: Drei Spanier wurden von Al-Quaida-Terroristen genau in dem Hotel am Rande der Wüste in Mauretanien verschleppt, in dem dieFranken noch wenige Nächte zuvor übernachtet hatten.

Allen Gefahren zum Trotz würden Hans-Jörg und Anna-Maria nicht lange zögern, wieder loszufahren: „Wenn man an die endlosen Dünen denkt, packt einen das Fieber erneut“. CS

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