Zuviel Sex für ein Gotteshaus: "Wollust" erregt Kirchengänger in Erlangen

Kunst oder Pornografie? Das großformatige Bild der „Wollust“ in einer Kirche in Erlangen muss verhüllt werden.
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"Wollust": Das Bild zeigt eine Frau mit gespreizten Schenkeln, neben der zwei kleine Männer mit erigierten Penissen stehen.
BERNY "Wollust": Das Bild zeigt eine Frau mit gespreizten Schenkeln, neben der zwei kleine Männer mit erigierten Penissen stehen.

ERLANGEN - Kunst oder Pornografie? Das großformatige Bild der „Wollust“ in einer Kirche in Erlangen muss verhüllt werden.

Auf den ersten, flüchtigen Blick sieht das Bild aus, als hätte jemand mit roter Wachsmalkreide seiner Malwut freien Lauf gelassen. Doch nach ein, zwei Sekunden erschließt sich der Inhalt des Gemäldes erst wirklich: Zwei massige, fleischige Frauenleiber verknäueln sich ineinander, es sind zu sehen: Brüste und gespreizte Beine. Rechts daneben stehen zwei Figuren, zwei Männer – erkennbar am erigierten Geschlechtsteil. „Wollust“ heißt das Gemälde des Nürnberger Künstlers Béla Faragó, das in einer Kirche in Erlangen hängt. Doch im Sonntagsgottesdienst wird es nicht mehr zu sehen ein.

Alle sieben Todsünden hat der Künstler dargestellt in großformatigen Bildern, die während der Fastenzeit in der katholischen Herz-Jesu-Kirche zu sehen sind. Doch die Wollust brachte das Blut einiger Gemeindemitglieder in Wallung. Es gab heftige Beschwerden über das Bild und schließlich kam es zu einer Diskussionsveranstaltung. Für nicht wenige stellt das Bild schlichtweg Pornografie dar.

Pfarrer Wolfgang Döll wurde massiv angefeindet, doch er sieht das mit den Bildern ganz anders, er sagt: „Ich stehe dazu, dass diese Ausstellung während der Fastenzeit in unserer Kirche stattfindet.“ Die Bilder sollen seine Schäfchen dazu anregen, über sich selbst einmal nachzudenken.

Doch dazu kann es im Sonntagsgottesdienst nun nicht kommen. Das Ergebnis der Diskussion mit den Gemäldegegnern: Das Bild muss am Sonntag während des Gottesdienstes verhüllt werden.

Ein verstecktes Bild? Für einige sicher ein Anreiz, nach dem Gottesdienst noch mal vorbeizuschaun – um gründlich über sich selbst nachzudenken.

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