Zulieferer Schaeffler baut in Schweinfurt 590 Stellen ab

Der Zulieferer Schaeffler, eines der zehn größten Unternehmen weltweit in der Branche, will massiv Personal reduzieren. Für den Standort Schweinfurt gibt es mittlerweile eine Zahl.
von  dpa
Für Schweinfurt gab Schaeffler nun Details zum Stellenabbau bekannt. (Archivbild)
Für Schweinfurt gab Schaeffler nun Details zum Stellenabbau bekannt. (Archivbild) © Daniel Karmann/dpa

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat seine Pläne für den Abbau von Arbeitsplätzen in Schweinfurt konkretisiert. "Am Standort Schweinfurt haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ein Maßnahmenpaket verständigt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken", teilte ein Unternehmenssprecher mit. "Die im Juli 2025 unterzeichneten Vereinbarungen sehen den Abbau von rund 590 Stellen vor allem in der Verwaltung und den sogenannten indirekten Bereichen vor." In Schweinfurt sind etwa 5.100 Menschen bei Schaeffler tätig.

Gleichzeitig entstünden durch die Entscheidung des Vorstands, die Produktion am Standort Steinhagen in Nordrhein-Westfalen bis Ende 2026 einzustellen und in Schweinfurt zu integrieren, neue Arbeitsplätze - dadurch kämen in Schweinfurt mehr als 100 Stellen hinzu. In Steinhagen fertigt Schaeffler mit rund 200 Mitarbeitenden hauptsächlich Gelenklager für unterschiedliche industrielle Anwendungen. Die Umsatzentwicklung dort sei seit Jahren negativ, hieß es zur Begründung. 

Einschnitte im November verkündet

Der Zulieferer aus dem fränkischen Herzogenaurach hatte im vergangenen November starke Personaleinschnitte angekündigt. "Wenn man strukturelle Anpassungen verschleppt – das sieht man bei anderen - ist man später gezwungen, radikale Maßnahmen zu ergreifen", sagte damals Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur.

Schaeffler kündigte den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2.800 in Deutschland. Das entspreche rund 3,1 Prozent des gesamten Personalbestandes. Allerdings werden auch einige Stellen innerhalb Europas oder ins nicht europäische Ausland verlagert, sodass Schaeffler von einem Nettoabbau im Volumen von 3.700 Stellen spricht, hieß es damals. 

Für Schweinfurt befürchtete der Betriebsrat rund 700 Stellen Verlust.

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