Zwei Zusammenstöße zwischen Zügen und Lastwagen in Bayern

In Dillingen springt ein Triebwagen aus den Schienen, in Mömbris steckt ein Zug zwischen Lkw und Hänger fest. Zwei Zugunfälle in Bayern gehen letztlich glimpflich aus, haben aber Folgen.
von  dpa
In Unterfranken ist ein Zug in einen Getränkelaster gefahren. Einen ähnlichen Unfall gab es kurz zuvor in Schwaben.
In Unterfranken ist ein Zug in einen Getränkelaster gefahren. Einen ähnlichen Unfall gab es kurz zuvor in Schwaben. © Ralf Hettler/dpa

Gleich zwei Mal binnen kurzer Zeit sind in Bayern Regionalzüge an Bahnübergängen mit Lastwagen zusammengestoßen. Der erste Unfall ereignete sich am Donnerstagnachmittag im schwäbischen Dillingen. Dabei wurden zehn Menschen leicht verletzt, zum Teil durch einen Schock. Das zweite Mal krachte es am Freitagmorgen im unterfränkischen Mömbris. Dort gab es laut Polizei zum Glück keine Verletzten.

Triebwagen springt aus den Schienen

In Dillingen hatte der Lastwagen einen unbeschrankten Bahnübergang im Ortsteil Steinheim überquert, als er aus zunächst ungeklärten Gründen von einem Regionalzug erfasst wurde, der in Richtung Gundelfingen unterwegs war. Ein Teil des Zuges - das erste Drehkreuz des Triebwagens - sprang daraufhin aus den Schienen, stürzte aber nicht um. 

In dem Zug waren nach Polizeiangaben rund 130 Menschen. Sie wurden von den Beamtinnen und Beamten nach draußen begleitet. Zunächst hieß es vonseiten der Integrierten Leitstelle Augsburg und dem Polizeipräsidium Schwaben Nord übereinstimmend, es gebe keine Verletzten. Später stellte sich jedoch heraus, dass doch ein Mitfahrer des Lkws sowie neun Personen aus dem Zug leichte Verletzungen wie einen Schock oder Schürfwunden erlitten hatten. Der 24 Jahre alte Lastwagenfahrer blieb unverletzt, wie eine Polizeisprecherin ergänzte. 

Strecke mindestens bis in nächste Woche hinein gesperrt

Infolge des Unfalls kam es zu Einschränkungen im Straßen- sowie im Bahnverkehr - und zumindest letztere werden länger andauern. "Aktuell läuft die Bergung des Zuges. Mittlerweile steht fest, dass dafür ein Schienenkran benötigt wird", sagte ein Bahnsprecher. Der Kran werde voraussichtlich im Laufe des Tages oder Abends an der Stelle eintreffen. 

Erst wenn der Zug abgeschleppt wurde, könnten die Fachleute die entstandenen Schäden an der Infrastruktur richtig begutachten und eine Prognose abgeben, ergänzte der Bahnsprecher. "Schon jetzt ist aber absehbar, dass die Strecke mindestens bis in die nächste Woche hinein gesperrt bleiben muss."

Kahlgrundbahn steckt zwischen Laster und Hänger

Nach dem Unfall in Mömbris im Landkreis Aschaffenburg hingegen dürfte die Streckensperrung laut Polizei im Laufe des Tages wieder aufgehoben werden. Dort war eine Regionalbahn an einem Übergang zwischen Strötzbach und Mensenfeld mit einem Getränkelaster zusammengestoßen. "Die Bahn steckt zwischen Lkw und Hänger", schilderte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken die Situation nach dem Crash. Verletzte gab es nicht. "Es waren fünf Personen beteiligt, der Lkw-Fahrer plus vier, alle sind unverletzt." 

Wie genau es zu dem Unfall kam, blieb zunächst unklar. Der 47 Jahre alte Lasterfahrer wollte einen Supermarkt beliefern. Sein Gefährt stand laut Polizei auf den Schienen, als das Signal ertönte und sich die Schranken schlossen. Der Zugführer der Kahlgrundbahn auf dem Weg von Kahl über Alzenau nach Schöllkrippen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Anhänger des Lasters kippte durch den Zusammenstoß um. 

Die Strecke der auch "Bembelbahn" genannten Linie wurde nach Angaben der Polizei zunächst komplett gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Das Gespann musste mithilfe eines Krans abgeschleppt werden.

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