Zu schnell und ohne Schein: Club-Star Mnari vor Gericht!
Mit Tempo 94 statt 50 war der Mittelfeldspieler durch Nürnberg-Zabo gebraust – bei der Verkehrskontrolle hatte er nur tunesische Papiere dabei.
NÜRNBERG Lieber schön langsam, Joe! Obwohl FCN-Profi Jaouhar Mnari (31) auf dem Spielfeld eher durch bedächtige Bewegungen denn durch zuviel Tempo auffällt, liebt er den Rausch der Geschwindigkeit am Gaspedal. So wurde er mit Tempo 94 (50 sind erlaubt) in Nürnberg-Zabo ertappt. Bei der Kontrolle stellte die Polizei fest, dass der Tunesier keinen deutschen Führerschein hatte. Deshalb muss sich der Mittelfeldspieler nächsten Freitag als Verkehrssünder vor dem Nürnberger Amtsgericht verantworten.
Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit hatte er einen Strafbefehl erhalten und dagegen Einspruch erhoben. Denn die Geldbuße von fast 20000 Euro – neben einem vierwöchigen Fahrverbot – war ihm einfach zu hoch.
Seinen neuen "Lappen" darf Mnari gleich mal abgeben
Die Buße entspricht bei Ersttätern zwei Dritteln des Monatseinkommens, und das liegt bei dem FCN-Mittelfeldspieler schätzungsweise bei mindestens 30000 Euro. Aber davon müssen ja auch noch Ehefrau Narjess und Söhnchen Adam (fünf Monate alt) leben. Zwei Tage nach dessen Geburt fuhr er Montagnacht, 21. April, am Steuer seines Dienst-Audi in der Regensburger Straße in die Radar-Falle.
Der tunesische Nationalspieler (2004 Afrika-Sieger, 2007 Pokalsieger mit dem Club) kam im Sommer 2005 nach Nürnberg zum FCN. „Der tunesische Führerschein ist hier noch sechs Monate ab Einreise gültig“, erklärte Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg auf Anfrage. „Dann muss er beim Ordnungsamt einen deutschen beantragen, wenn hier sein Lebensmittelpunkt ist.“
Das hat Joe Mnari gemacht, inzwischen auch seine Fahrprüfung bestanden – seit drei Tagen ist er Besitzer eines deutschen Führerscheins. Den muss er im Prozess dann für einen Monat abgeben.cis
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