Zu allen Schandtaten bereit

Hubert von Goisern legt mit Schiff und Musik im Nürnberger Hafen an. Ein 70 langer Lastkahn ist Bühne und Übungsraum. Mit dabei: Konstantin Wecker, das singenden Gewissen aus München. „So wuid wie auf der Donau wird’s nicht werden“, meint von Goisern.
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Stippvisite in Nürnberg: Martin Heller (Intendant der Kulturhauptstadt 2009 Linz), Konstantin Wecker, Hubert von Goisern und Wecker-Pianist Jo Barnikel aus Nürnberg (vorne links) bei der Präsentation des „Linz-Europa-Projekts“ im Café Ruhestörung.
Bayernpress Stippvisite in Nürnberg: Martin Heller (Intendant der Kulturhauptstadt 2009 Linz), Konstantin Wecker, Hubert von Goisern und Wecker-Pianist Jo Barnikel aus Nürnberg (vorne links) bei der Präsentation des „Linz-Europa-Projekts“ im Café Ruhestörung.

Hubert von Goisern legt mit Schiff und Musik im Nürnberger Hafen an. Ein 70 langer Lastkahn ist Bühne und Übungsraum. Mit dabei: Konstantin Wecker, das singenden Gewissen aus München. „So wuid wie auf der Donau wird’s nicht werden“, meint von Goisern.

Gott sei Dank habe ich nicht gewusst, wie es werden wird“, sagt Musik-Alpinist Hubert von Goisern über seine Expedition, bei vieles anders wurde, als er sich „ausg’malen hod“. Eine alternative Flusskreuzfahrt ist das, von der österreichischen Kulturhauptstadt 2009 Linz als „Risikoprojekt“ gewollt und gewünscht. Und 2007 erstmals als kulturelle Ost- und Horizonterweiterung Richtung Donaumündung unterwegs. Nun folgt die Gegenbewegung über Donau-Main-Kanal und Rhein Richtung Rotterdam. Am 1. Juli legt von Goiserns Schiffsverband am Nürnberger Hafen an. Am Ufer werden Tausende von Konzertbesuchern erwartet.

Gemeinsam machen. Aber was?

Die „weitgehend unbekannte musikalische Welt“ in Moldawien, Rumanien und der Ukraine forderte Hubert von Goiserns Entdeckerlust heraus. Ganz so wagemutig wollte man in Franken dann doch nicht sein. So darf Münchens singendes Gewissen Konstantin Wecker an Bord der schwimmende Bühne. Und nicht etwa Frankens führender Song-Poet Wolfgang Buck. Wecker, der sich angesichts der Balkan-Tour an sein „Desaster“ mit afrikanischen Musikern erinnerte, jedenfalls kennt von Goisern noch aus seiner Zeit als Wirt im Café Giesing, auch von Kloster Banz und bewundert dessen kreative Sturheit. „Jetzt machen wir was miteinander und nicht hintereinander“, sagte von Goisern beim gemeinsamen Kennenlernen in Nürnberg. „Wir wissen noch nicht was, aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit.“ Und Wecker ergänzte: „Wir sind zu allen Schandtaten bereit.“

„So wuid wie auf der Donau wird’s nicht werden“, vermutet der Nomade aus Goisern, der sich heute nicht mehr wundert, dass 15 vergleichbare Projekte niemals realisiert wurden. Ein 70 langer Lastkahn ist Bühne und Übungsraum, der von ein Schubschiff übers Wasser bugsiert wird. Monatelang. Mit 26 Personen auf einem Zweitschiff dabei. Alles im Trab-Tempo. Das Klima der Langsamkeit macht’s unprofitabel. Aber: In Nürnberg, meint Impresario Hage Hein, kann das „ein richtig schönes Platzerl werden“. Dieser Hafen als romantische Nische – noch so ein „letztes Abenteuer“ für Europa.

daer

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