Zoll entdeckt zwölf Tonnen gefälschter Solarmodule
DONAUWÖRTH - Der Zoll ist chinesischen Solarmodul-Fälschern auf die Schliche gekommen. Die Beamten entdeckten in einem slowenischen Lastwagen zwölf Tonnen der gefälschten Ware.
Der Handelswert beträgt rund 370 000 Euro: Der Zoll ist chinesischen Solarmodul-Fälschern auf die Schliche gekommen. Die Beamten entdeckten bei Donauwörth in einem slowenischen Lastwagen zwölf Tonnen der gefälschten Ware, wie das Hauptzollamt Augsburg am Dienstag mitteilte.
Die Zollbeamten hatten Kenntnis von einer großen Lieferung aus China erhalten, die über einen EU-Zollhafen in England eingeführt wurde. Mit dem Lastwagen sollten die Solarmodule zu einer Spedition im Raum Donauwörth gebracht werden.
Bei den kontrollierten Modulen waren die typischen Erkennungsmerkmale des Originalherstellers falsch oder fehlten ganz. Daraufhin wurden sei beschlagnahmt. Auf Antrag des Markenschutzinhabers werden sie nun unter Aufsicht des Zolls bei einer Spezial-Entsorgungsfirma vernichtet.
Die mit dem Fall betraute und auf Produktpiraterie spezialisierte Fachanwältin Aliki Busse sagte: „Der Solarmarkt boomt und lockt jede Menge Fälscher.“ Diese könnten viel billiger produzieren, weil sie keine Entwicklungskosten hätten.
„Es ist Vorsicht geboten“, warnte Busse. Denn es habe sich gerade bei gefälschten Solarmodulen gezeigt, dass deren Qualität viel schlechter sei. „So löst sich zum Beispiel die Kontaktierungsfolie, und in der Folge fällt dann das Modul aus“, fügte sie hinzu. Weil der deutsche Zoll hohe Aufgriffszahlen im Bereich Produktpiraterie habe, versuchten Fälscher ihre Ware über Rotterdam oder England einzuführen.
ddp
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