Zoff um Stadion-Name: Club bangt um Millionenvertrag

Teambank legt Verhandlungen auf Eis, weil die Besucher den Namen „easyCredit“ nicht wollen. Ralf Woy: „Hoffentlich muss der FCN nicht darunter leiden“
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Am 13. März 2006 besiegelten Teambank-Chef Theophil Graband (l.) und Club-Präsident Michael A. Roth die Werbepartnerschaft bis 2011. Verlängerung fraglich
dpa Am 13. März 2006 besiegelten Teambank-Chef Theophil Graband (l.) und Club-Präsident Michael A. Roth die Werbepartnerschaft bis 2011. Verlängerung fraglich

Teambank legt Verhandlungen auf Eis, weil die Besucher den Namen „easyCredit“ nicht wollen. Ralf Woy: „Hoffentlich muss der FCN nicht darunter leiden“

NÜRNBERG Heikle Geschichte: Der AZ liegt ein Schreiben vor (siehe AZ-Print-Ausgabe), in dem die Teambank dem Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „Hochtief“ des easyCredit-Stadions, Alfred Diesner, mitteilt, dass sie die Verhandlungen über die Verlängerung der Namensrechte vorerst aussetzt. Was Teambank-Vorstandsmitglied Christian Polenz gegenüber der AZ bestätigte. Auslöser sei die mangelnde Akzeptanz des Stadionnamens bei den Besuchern, von der aktuell eine lokale Zeitung berichtet hatte.

"Die Sache lässt uns relativ kalt"

Das klingt zunächst wenig spannend, aber an dem Geflecht rund um das Sponsoring der Teambank hängen auch der Club und die Stadt Nürnberg. Die Namensrechte am Stadion hat die Teambank 2006 erworben. Der Vertrag läuft bis 2011, die Bank hat eine Option auf vier weitere Jahre und lässt sich dieses Arrangement drei Millionen Euro pro Jahr kosten. Von diesen drei Millionen profitiert in erster Linie die „Hochtief“, die wiederum Pacht an die Stadt bezahlt. Der Vertrag des Betreibers mit der Kommune läuft bis 2016. „Diese Sache lässt uns relativ kalt“ sagt Bürgermeister Horst Förther, „denn die Pacht bekommen wir ohnehin, egal, wer die Namensrechte am Stadion hat.“

Überhaupt nicht kalt lässt die Angelegenheit den Club. Denn die Teambank ist Exklusiv-Werbepartner des Vereins und zahlt jährlich 1,5 Millionen Euro für das Sponsoringpaket. Ebenfalls bis 2011. Nun aber stellte Polenz klar, dass für die Förderung des Sports in Nürnberg durch die Teambank „bislang keine Befürworter da sind. Wir wollen nicht nur geduldet sein“. Deshalb habe die Bank die Verhandlungen bis auf weiteres ausgesetzt. Das Ergebnis einer „öffentlichen Meinungsbildung“ werde abgewartet, „danach werden wir uns entscheiden“. Laut Polenz ist „alles offen“.

„Jetzt, nach vier Jahren, kommt dieser Mist wieder hoch"

Also, Alarm beim Club. Finanzchef Ralf Woy: „Jetzt, nach vier Jahren, kommt dieser Mist wieder hoch. Es kann doch nicht sein, dass ein urfränkisches Unternehmen, das sich für den Sport hier stark macht, vom Hof gejagt wird. Ich finde es sehr, sehr schade, was da läuft und hoffe, dass der Club nicht darunter leiden muss.“ Wobei Woy betont, dass der 1. FCN nur von der Werbepartnerschaft profitiert: „Bei der Namensvergabe haben wir nur ein Einspruchsrecht.“ Als Hauptnutzer, der jährlich 3,75 Millionen Euro Miete an den Betreiber bezahlt.

Nämlicher Betreiber hat bezüglich der Teambank noch Hoffnung. Diesner: „Wir versuchen weiter zu verhandeln, denn die Teambank war und ist ein guter und sogar ein regionaler Partner, mit dem wir gerne verlängern würden.“

Heikle Geschichte. ERG/KK

Mehr über den Club und den 3:2-Erfolg im Testspiel gegen Sigma Olmütz lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe Ihrer Abendzeitung.

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