Zoff um Gelöbnis mitten in Nürnbergs Innenstadt

Am 30. Juli hat die Bundeswehr wieder einen großen Auftritt in der Stadt. Auf dem Sebalder Platz werden 150 Rekruten vereidigt. Schon im Vorfeld gibt es Zoff. Denn ein öffentliches Gelöbnis zieht immer auch viele Gegendemonstranten an.
von  Abendzeitung

NÜRNBERG - Am 30. Juli hat die Bundeswehr wieder einen großen Auftritt in der Stadt. Auf dem Sebalder Platz werden 150 Rekruten vereidigt. Schon im Vorfeld gibt es Zoff. Denn ein öffentliches Gelöbnis zieht immer auch viele Gegendemonstranten an.

Vor 14 Jahren verabschiedete sich die Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich aus Nürnberg. Seit dem Abzug des Transportbataillons 270 erinnert nur noch ein Verbindungskommando mit zwölf Reservisten an den ehemaligen Militär-Standort. Die ließen jetzt ihre Kontakte zu den Spitzen der Streitkräfte spielen. Am 30. Juli hat die Bundeswehr wieder einen großen Auftritt in der Stadt. Auf dem Sebalder Platz werden 150 Rekruten vereidigt. Schon im Vorfeld gibt es Zoff um das Gelöbnis.

Denn nach AZ-Informationen war die Veranstaltung ursprünglich auf dem Hauptmarkt geplant. Doch die Stadt wollte ihre gute Stube nicht schon wieder für eine Großveranstaltung sperren. Außerdem soll es Sicherheitsbedenken gegeben haben. Denn ein öffentliches Gelöbnis zieht immer auch viele Gegendemonstranten an.

Die Polizei muss sich auf einen teueren Großeinsatz einstellen

„Die Bundeswehr wollte wieder einmal ein Gelöbnis in der Großstadt haben“, sagt Knut Engelbrecht. Er ist im Rathaus für die Sicherheit verantwortlich. „Es muss beides möglich sein: Das Gelöbnis, das ein Grundrecht der Bundeswehr ist, und der friedliche Protest dagegen, der durch die Versammlungsfreiheit gewährleistet ist.“ Das hat zur Folge, dass sich die Polizei auf einen teueren Großeinsatz einstellen muss, um Demonstranten und Soldaten auseinander zu halten.

Es sei vorab auch über die Wöhrder Wiese und den Kornmarkt als Alternativ-Orte für das Gelöbnis gesprochen worden, so Engelbrecht. Doch der Sebalder Platz habe sich als die beste Wahl herausgestellt. Die Wehrpflichtigen, die am 30. Juli geloben werden, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, haben wenig Verbindungen nach Nürnberg. Sie sind in Kümmersbruck bei Amberg (Oberpfalz) stationiert und leisten ihren Wehrdienst beim Logistikbataillon 472 ab. Zumindest seien Logistik und Transport „artverwandt“, zieht Bundeswehrsprecher Uwe Löffler die Parallele zwischen Nürnberg und Kümmersbruck.

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