Zoff mit dem Bundespräsidenten! Hamburger gibt Orden zurück
Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde ist sauer über die Auszeichnung der umstrittenen Menschenrechtlerin Felicia Langer.
NÜRNBERG Auf Bundespräsident Horst Köhler ist der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Arno Hamburger (86), nicht gut zu sprechen. Versehen mit einer geharnischten Protestnote, hat er Köhler gestern seine beiden Verdienstorden, die er 1980 und 1989 bekam, wieder zurückgeschickt. Auslöser des Eklats ist Felicia Langer, eine Menschenrechtlerin jüdischer Abstammung.
"Ständige rüde Diffamierung des Staates Israel"
„Ich kann und will nicht die gleichen Auszeichnungen tragen, mit der eine Frau Langer geehrt wurde“, heißt es in Hamburgers Schreiben an den Präsidenten. Felicia Langer, deren Familie von den Nazis zum großen Teil ermordet wurde, war die erste israelische Anwältin, die Palästinenser vor israelischen Militärgerichten verteidigt hat. Sie lebt inzwischen in Tübingen und hat die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Als Menschenrechtlerin ist sie umstritten. Begleitet von Protesten erhielt sie im Juni das Verdienstkreuz.
Einer, der von Horst Köhler forderte, die Auszeichnung wieder rückgängig zu machen, war auch Hamburger. Er glaubt nicht, dass sich Felicia Langer um Volk und Staat Verdienste erworben hätte. Hamburger: „Sie hat mir ihrer ständigen rüden Diffamierung des Staates Israel – und damit seiner Bürger – dem Rechtsextremismus immer wieder neue Munition für seine Angriffe gegen die Juden gegeben. Sie hat mit ihrer an Besessenheit grenzenden Angriffswut Unfrieden zwischen der nichtjüdischen und jüdischen Bevölkerung gestiftet.“ hr
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