Zittern, bangen, leiden
NÜRNBERG - Mehr Zuschauer als in Fürth: So erlebten die Clubfans das Spiel im easyCredit-Stadion.
An mangelnder Unterstützung kann es nicht gelegen haben, dass der Club nicht gegen Fürth gewann - die Parkplätze vor dem easyCredit-Stadion waren restlos belegt, auf den Zuschauerblöcken hatten sich mehr Fans versammelt als am eigentlichen Ort des Spieles, dem Playmobil-Stadion (15700 Plätze). Mehr als 16000 Cluberer waren gekommen, um sich das Match auf großen Leinwänden anzusehen – 90 Minuten, voll gepackt mit Freude, Leid und Enttäuschung.
„Ich bin sehr traurig“, meint die 28-jährige Diana nach dem Fußballspiel, das die Nürnberger wohl mehr bewegte als jedes Weltmeisterschaftfinale. Trotzdem verliert sie die Hoffnung nicht: „Wir steigen auf jeden Fall auf!“
Leidenschaftliche und schmerzhafte Momente
Die selbstständige Mediengestalterin hat sich das Spiel mit ihrer Schwester Petra (42) angesehen. Obwohl der Club nicht gewonnen hatte, hat sich der Besuch in Nürnbergs größter Public Viewing-Arena für die beiden gelohnt. „Tolle Stimmung hier, auf jeden Fall besser, als sich das Spiel zuhause anzuschauen“, meint Petra. Der Meinung ist auch Oliver (33). Der Elektromeister ist mit seinen Freunden extra aus Bayreuth angereist und meint: „Schon cool hier, die 100 Kilometer Fahrt haben sich auf jeden Fall gelohnt!“ Er glaubt aber auch: „Für einen Aufsteiger hätte mehr drin sein müssen.“
Es waren leidenschaftliche und auch schmerzhafte Momente, welche die Fans durchlebten. Das Stadion bebte bei dem Tor der Nürnberger in der 47. Minute. Schon zehn Minuten später aber stöhnten die Fans auf, als Stefan Reisinger Fürth zum Gleichstand schoss. Alle hofften und bangten bis zuletzt auf ein Führungstor, Kleinkinder, Rentner, selbst Mütter, denen der Muttertag wohl nicht mehr ganz so wichtig war.
Als der Stadionsprecher verkündete, dass die Masse der Zuschauer auf über 16.000 angestiegen war, brach Jubel unter den Fans aus - schließlich war die Arena damit voller als das Playmobil–Stadion (15.700 Zuschauer), der eigentliche Ort des Fußballspieles.
Nach dem Abpfiff gingen die Fans enttäuscht nach Hause, fanden aber auch Positives: „Die Stimmung war ja echt toll hier“, sagt der Student Vladi (24), „und mit dem Ergebnis – naja, damit kann man leben.“
K. Serdarov
Wie es in anderen Public Viewing-Locations in Nürnberg zuging, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Montag, 11. Mai.
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