Zehntausende feiern bei„Rock im Park“
Eine Zeltstadt, rund 70 000 Rockfans und auch der Wettergott spielt zum Auftakt mit: Das Festival „Rock im Park“ verspricht in diesem Jahr, Rekorde zu brechen. Das Highlight gab es gleich zu Beginn.
Nürnberg – Das größte Highlight gab es gleich am ersten Abend: Metallica haben das Festival „Rock im Park“ als Headliner im wahrsten Sinn des Wortes mit einem Feuerwerk eröffnet. Am Freitagabend brachten sie das Nürnberger Zeppelinfeld zum Kochen, zeitweise mussten die Zugänge zur Bühne gesperrt werden. Bei ihrem wohl größten Hit „Enter Sandman“ rasteten die Fans förmlich aus, die Ballade „Nothing Else Matters“ verwandelte die Menge in ein Meer aus Feuerzeugen.
Gegen Ende schossen immer wieder Leuchtraketen von der Bühne aus gen Himmel. „Nürnberg, es ist schon eine Weile her“, sagte Sänger James Hetfield. Schon fünf Mal stand die Band beim Parkfestival auf der Bühne – zuletzt 2006. „Diejenigen, die noch keine Metallica-Fans waren, sind es hoffentlich jetzt. Willkommen in der Metallica-Familie.“ Metallica dürften ein Grund dafür sein, dass das Festival in diesem Jahr verspricht, Rekorde zu brechen.
Während im vergangenen Jahr rund 55 000 Fans in Nürnberg feierten, werden es in diesem Jahr während des dreitägigen Festivals wohl mehr als 70 000 sein. Die Karten waren Monate im Voraus weg. Was für die große Schwester „Rock am Ring“ in der Eifel selbstverständlich ist, ist für den Park neu. Entsprechend voll war es auf den Campingplätzen und vor allen drei Bühnen. Doch nicht nur für die Fans ist das diesjährige Line-up etwas besonderes, für die Bands offensichtlich auch.
Für die Kanadier von Billy Talent war es „so eine Ehre, auf der gleichen Bühne aufzutreten wie Metallica“. Und die Toten Hosen, die als Headliner am Samstagabend ihr 30. Bühnenjubiläum feiern sollten, reisten extra einen Tag früher an, um sich den Auftritt der Metal-Legenden anzusehen. „Auch Campino & Co. sind große Fans von Metallica und sind bereits einen Tag früher zu Rock im Park angereist um den Auftritt von Metallica hautnah von der Bühne miterleben zu können!“, hieß es auf der „Rock im Park“-Facebookseite.
Abseits der Bühne blieb es zunächst weitgehend ruhig. Die Polizei meldete bis zum Samstagmittag kaum Vorkommnisse. Kleinere Diebstähle habe es gegeben – und die ein oder andere gefälschte Eintrittskarte sei aufgetaucht. Im Großen und Ganzen aber war die Lage ruhig. Auch bei den Sanitätern blieb es überschaubar. Waren es in den vergangenen Jahren Sonnenbrände oder Hitzschläge, die den Hilfskräften zu schaffen machten, sind es in diesem Jahr Zeckenbisse, Verbrennungen, Schürfwunden, Verstauchungen – und Blasenentzündungen.
Denn gerade bei der Anreise vieler Rocker ließ das Wetter noch zu wünschen übrig. Viele mussten ihr Zelt im Schlamm aufbauen. Auch wenn der Wettergott sich zu Beginn des Festivals als Rockfan entpuppte und der Regen stoppte, blieb es nachts doch empfindlich kalt.
Viele wärmten sich mit seltsamen Kopfbedeckungen – die meisten mit Bier. Die dritten Headliner nach Metallica und den Hosen sind Linkin Park („In the End“) am Sonntagabend. Das Nürnberger Festival ist der kleinere Zwilling von „Rock am Ring“, das zeitgleich mit 85 000 Rockfans auf dem Nürburgring in der Eifel stattfindet.