Zehn Jahre nach dem Mord – Prozess in der Tiefgarage
NÜRNBERG - Mammutverfahren um die Tötung von Susanne M. (†27) beginnt mit Termin am Tatort - 70 von 500 Zeugen geladen
Mit der Besichtigung des Tatorts beginnt am Mittwoch der Mammutprozess um den Mord an der Arzthelferin Susanne M. (†27) in einer Erlanger Tiefgarage. Als Täter ist der Landschaftsgärtner Peter S. (45) vor dem Nürnberger Schwurgericht angeklagt. Er soll die junge Mutter am 5. März 1999 in der Einfahrt des Anwesens in der Nägelsbachstraße erstochen haben. Zehn Jahre danach und nachdem die teils 60 Mann starke Soko Susanne tausende Spuren verfolgte, über 500 Zeugen vernahm und 29 Gutachter mit dem Fall beschäftigte, beginnt jetzt ein Indizienprozess der Superlative.
Denn der erst im Januar 2008 festgenommene Erlanger bestreitet den Mord. Doch laut Anklage hat er ein Motiv: Susanne M. wusste wohl, dass er seine Tochter (damals 13) und ein weiteres Mädchen (damals 15) missbraucht hatte. Wollte er verhindern, dass sie ihn anzeigt? Peter S. hat bisher nur zu den Sexualstraftaten Angaben gemacht, die ihm ebenfalls im Prozess vorgeworfen werden. Als Nebenkläger treten Tochter und Eltern der Getöteten sowie die damals missbrauchte Schülerin auf. Zum Prozess sind vorerst 70 der 500 angebotenen Zeugen geladen. cis
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