Wut und Enttäuschung: Die Stimmung bei Müller-Brot
Nach der Betriebsversammlung herrscht bei den Müller-Brot-Beschäftigten noch mehr Verunsicherung. „Die Stimmung schwankt zwischen Wut, Enttäuschung und Niedergeschlagenheit.“
Neufahrn/Freising – Zwei Wochen nach Produktionsstopp bei der Großbäckerei Müller-Brot werden die rund 1100 Beschäftigten weiter im Unklaren über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze gelassen. „Es wurden keine weiteren Gespräche mit uns vereinbart“, sagte der Gewerkschaftsvertreter Mustafa Öz am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Er rechne auch nicht damit, dass sich die Geschäftsführung vor dem Abnahmetermin zur Wiederaufnahme des Betriebes an diesem Freitag (17. Februar) überhaupt äußern wird, ergänzte Öz. „Die wollen erst wissen, ob sie starten können“, sagte der für die Brotbranche bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zuständige Vertreter.
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Die Produktion in der Fabrik war am 30. Januar von den Lebensmittelbehörden gestoppt worden, nachdem gravierende Hygienemängel wie Mäusekot oder Maden im Mehl nicht abzustellen waren. Öz beklagte, dass die Geschäftsführung bei Müller-Brot sich seitdem weder zur Zukunft der Arbeitsplätze noch zur notwendigen Neuausrichtung des Unternehmens geäußert habe. „Die Stimmung schwankt bei der Belegschaft zwischen Wut, Enttäuschung und Niedergeschlagenheit.“
Nach der Betriebsversammlung vom vergangenen Samstag herrsche bei den Beschäftigten noch mehr Verunsicherung als zuvor, sagte Öz. Die Geschäftsführung hatte sich vor rund 500 Mitarbeitern nicht zur Unternehmensentwicklung geäußert. Während Mehrheitseigentümer Klaus Ostendorf zu Gesprächen mit dem Betriebsrat und der NGG am Freitag noch erschienen war, ließ er sich am Samstag bei der Betriebsversammlung entschuldigen.
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