Wunderbarer Wirtschaftsboom in Mittelfranken

900 Unternehmen wurden befragt: IHK verkündet Daten zur Konjunktur. Lage übertrifft positive Erwartungen.
NÜRNBERG Die IHK hat die Daten der Frühjahrskonjunktur für Mittelfranken verkündet – und malt traumhafte Schönwetterbilder an unseren grauen Winterhimmel! „Wir werden heute die Grenzen der Positiv-Rhetorik ausloten“, verspricht ein strahlender Präsident Dirk von Vopelius gleich zu Beginn.
Die Kammer hat 900 Unternehmen in Mittelfranken befragt. Fast die Hälfte hat geantwortet – und Auskunft erteilt. „Seit dem Sommer hat die tatsächliche Lage die Erwartungen überholt“, fasst Vopelius zusammen, um dann die detaillierte Analyse seiner neuen Referentin für Volkswirtschaft, Maike Müller-Klier zu überlassen.
Deren Analysen stützen den ersten Eindruck: Bau, Handel, unternehmensnahe (Logistik) wie auch verbrauchernahe Dienstleistungen (Gastronomie, Freizeit, Gesundheit) liefern die Daten für den Eindruck eines ungebremsten Aufwärtstrends der mittelfränkischen Wirtschaft. Ein Jahr nach der größten Krise der Nachkriegszeit sind die Premium-Zahlen des Sommers 2007 egalisiert. Sowohl die Erwartungen wie auch die Lage sind im Plus. Das nennen Experten einen „Boom“.
"Die Gefahr erneuter Überhitzung besteht nicht", sagt der IHK-Chef
Auch der Arbeitsmarkt gerät durch die wirtschaftliche Situation in Bewegung. Steigende Beschäftigungszahlen werden als nachhaltige Entwicklung interpretiert. Dennoch gibt es Grund zur Sorge um den Arbeitsmarkt. Noch kann die Wirtschaft ihren Bedarf an Fachkräften decken, doch schon spürt man, dass bald Fachkräfte fehlen werden. Derzeit versuchen die Unternehmen durch immer bessere Aus- und Fortbildungskonzepte ihren Bedarf zu decken. Doch auf Dauer müssen gesellschaftliche Lösungen gefunden werden: Förderung bislang nicht ins Arbeitsleben integrierter Menschen, flexiblere Teilzeit-Angebote für Familien, Ganztagesbetreungsplätze für Kinder.
In einem guten Sinne wirkt die Krise fort: „Die Gefahr erneuter Überhitzung“ besteht laut von Vopelius trotz steilem Aufschwung nicht, denn „der Glaube an die wundersame Vermehrung von Geld auf den Finanzmärkten ist nachhaltig gestört. Das ist eine sehr gute Nachricht.“ dig