Würzburg: Angst vor dem irren Feuerteufel
13 Verletzte, über 100.000 Euro Schaden. Die Polizei verteilt Flugblätter, um den Brandstifter endlich zu fassen.
WÜRZBURG Ein unheimlicher Feuerteufel sorgt für Unruhe bei den Würzburgern. Allein innerhalb von sechs Tagen wurden 13 Menschen bei seinen Brandanschlägen in Kellern von Mehrfamilienhäusern verletzt. Der Schaden beläuft sich auf über 100.000 Euro. Jetzt brannte wieder ein Keller. Die Angst geht um...
Eva R. traut sich seit dem ersten Brandanschlag in ihrem Haus in der Leistenstraße 14 nicht mehr, in ihrer eigenen Wohnung zu schlafen. „Ich war so in der Tiefschlafphase, dass ich nicht mal die Rauchmelder gehört habe“, schildert die Studentin die Anschlagsnacht, in der ein Unbekannter um vier Uhr früh einen leicht entzündlichen Stoff im Keller des Hauses entzündet hatte. Elf Menschen wurden durch den giftigen Qualm verletzt. Drei Bewohner mussten mit der Drehleiter gerettet werden, elf wurden verletzt, darunter ein Polizist, als er einem Mieter ins Freie half.
Fünf Tage später brannte es nur wenige Häuser weiter in der Hausnummer 5. Wieder war der Brandausbruch im Keller, wieder war ein Brandbeschleuniger im Spiel. Neun Menschen wurden aus dem verqualmten Gebäude geholt, zwei von ihnen wurden verletzt. Kurz darauf stand nur knapp drei Kilometer entfernt in einem Rohbau ein Erdverdichtungsgerät in Flammen.
Türen und Fenster schließen, wachsam sein!
„Ob auch die Serie von brennenden Mülltonnen, Papiercontainern und zuletzt auch Fahrzeugen damit in Verbindung steht, kann noch nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden“, so Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. Die Polizei verteilte Flugblätter, auf denen sie die Anwohner bittet, Haus- und Wohnungstüren zu verschließen, die Zugänge zu Kellern zu versperren, die Kellerfenster zuzumachen und Brennbares aus den Eingangsbereichen zu entfernen.
Der Hausmeister in der Leistenstraße 14 wird außerdem nun rund um das Haus Bewegungsmelder installieren. Eva R. wird sich eine Hängeleiter zum Ausrollen besorgen, um sich im Notfall aus dem zweiten Stock abseilen zu können.
Um den hinterlistigen Täter zu fassen, ist die Polizei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Jede verdächtige Beobachtung sollte gemeldet werden – auch wenn man ihr keine allzu große Bedeutung beimisst“, betont Schmitt. Die bislang ausgesetzte Belohnung von 500 Euro soll in Kürze erhöht werden. Hinweise an Tel.0931/457- 1732. au
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