Wolf reißt vier Schafe in den bayerischen Alpen
BAYRISCHZELL - Ein Wolf hat in den oberbayerischen Alpen nahe Bayrischzell vier Schafe gerissen. Schon Anfang des Jahres wurden Spuren eines Wolfes entdeckt. Einzelne Wölfe können auf ihren Wanderungen aus den südlichen Alpen nach Bayern ziehen.
„Alle Spuren deuten darauf hin, dass es sich um einen Wolf handelt“, bestätigte der Sprecher des Landratsamtes Miesbach, Frank Skodczinski, am Freitag Medienberichte.
Ergebnisse einer Gen-Analyse von Speichelproben werden nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) aber nicht vor Mitte Juni erwartet. Bei dem Wolf könnte es sich um einen Rüden aus den südlichen Alpen handeln. Seine Spuren wurden bereits Anfang des Jahres in Bayern gefunden.
Im Gemeindegebiet von Bayrischzell war am 26. Juni 2006 der aus Italien eingewanderte Braunbär „Bruno“ erschossen worden. Er war im bayerischen Alpenraum mehrere Wochen umhergezogen und hatte dort ebenfalls zahlreiche Nutztiere gerissen sowie Bienenstöcke aufgebrochen. Der Abschuss von „Bruno“ hatte beinahe weltweit Empörung ausgelöst.
„Die Wolfspopulationen wachsen. Einzelne Wölfe können auf ihren Wanderungen durch Bayern ziehen“, sagte LfU-Präsident Albert Göttle am Freitag laut Mitteilung. Bayern sei mit einem Managementplan für diesen Fall gerüstet.
Nachdem der Wolf in Deutschland lange Zeit als ausgestorben galt, ist er inzwischen in acht deutschen Bundesländern wieder heimisch. In der sächsischen Oberlausitz und in Südbrandenburg leben sechs Rudel. Auch in der Schweiz und in Italien konnten Wolfsspuren nachgewiesen werden.
dpa
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