Wolf-Alarm in Oberbayern

Im Mangfallgebirge ist ein freilebender Wolf aufgetaucht. Das Tier ist anhand von Bissspuren an einem toten Rotwild identifiziert worden. Der Jagdverband ruft zur Gelassenheit auf. Warum der Wolf-Besuch dennoch nicht ganz unproblematisch ist.
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MÜNCHEN - Im Mangfallgebirge ist ein freilebender Wolf aufgetaucht. Das Tier ist anhand von Bissspuren an einem toten Rotwild identifiziert worden. Der Jagdverband ruft zur Gelassenheit auf. Warum der Wolf-Besuch dennoch nicht ganz unproblematisch ist.

Nach dem Auftauchen eines freilebenden Wolfs in Oberbayern ruft der Ökologische Jagdverband die Bevölkerung zur Gelassenheit auf. „Angst vor einem einzelnen Wolf wäre völlig unbegründet“, sagte der Verbandsvorsitzende Wolfgang Kornder im Interview mit der Nachrichtenagentur ddp. Er rät dazu, sich beim Spaziergang im Wald oder mit dem Hund „ganz normal“ zu verhalten. „Wölfe habe kein Interesse daran, mit Menschen in Kontakt zu kommen“, sagte der Jagdexperte. Wahrscheinlich werde wohl niemand den Wolf tatsächlich zu Gesicht bekommen.

Der vom bayerischen Umweltministerium eingesetzte Wildtier-Manager Manfred Wölfl hatte dem „Münchner Merkur“ (Freitagausgabe) bestätigt, dass das Tier anhand von Bissspuren an einem toten Stück Rotwild eindeutig identifiziert wurde. Es ist seit Dezember im Wendelsteingebiet bei Brannenburg unterwegs. Wölfl betonte, der Wolf habe bislang keine Nutztiere gerissen.

Kornder sagte, vor allem junge männliche Wölfe unternähmen oft lange Wanderungen auf der Suche nach einem neuen Revier. „Es ist nicht davon auszugehen, dass er ein ganzes Rudel mitgebracht hat.“ Der Jagdverbandsvorsitzende hofft aber, dass das Tier in Bayern bleibt. „Das ist ein faszinierender Vorgang, wenn die großen Beutegreifer zurückkehren. Wir müssen froh sein, dass das passiert.“ Es sei ein Zeichen dafür, dass sich die Umweltbedingungen verbesserten.

Ganz unproblematisch sei die Rückkehr aber auch nicht, räumte Kornder ein. „Natürlich ist damit zu rechnen, dass er in Zukunft das eine oder andere Haustier, zum Beispiele Schafe nachts auf einer Weide, reißt.“ Doch dafür könnten die Besitzer Entschädigungen vom Staat bekommen. Und mit Elektrozäunen könne man auf die Raubtiere reagieren. „Wir müssen uns nur darauf einstellen“, warb der Umweltschützer um Verständnis bei der Bevölkerung. (ddp)

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