Wo Peter Maffay laufen lernte –alles zerstört!

WALDKRAIBURG - Gewaltiges Feuer in Waldkraiburg: Gaststätte „Weißer Hirsch“ mit Nachtclub, Spielhalle und Videothek ist ausgebrannt. Hier hatte der Rock-Star in den 60er Jahren die ersten Auftritte
Die Ursache ist noch unbekannt: Ein gewaltiges Feuer hat gestern einen Waldkraiburger Gebäudekomplex mit Gaststätte, Nachtklub, Spielhalle und Videothek zerstört. Verletzt wurde niemand. Der Schaden beträgt zwei Millionen Euro.
Viel schwerer für die Waldkraiburger aber wiegt, dass sie mit dem Gasthaus „Weißen Hirsch“ eines ihrer seit Jahrzehnten beliebtesten Ausgehlokale verlieren. Die Trauer ist dementsprechend groß. Auch bei dem ehemaligen Waldkraiburger Peter Maffay. Der war mit seiner Familie nach seiner Ausreise aus Rumänien hier gelandet und hatte im „Weißen Hirsch“ seine ersten Schritte als Musiker gemacht.
Die AZ erreicht den Rockstar auf Mallorca, wo er sich mit seiner Stiftung um traumatisierte Kinder und Jugendliche kümmert. „Der ,Weiße Hirsch’, das war der Anfang unserer Musik. Unten im Keller haben wir mit ,The Dukes’ geprobt, oben die ersten Gigs, die ersten Auftritte gehabt. Unten haben wir geübt, oben versucht, Geld zu verdienen“, erinnert sich Maffay.
Das alles liegt jetzt in Trümmern. Um 1.20 Uhr ging der Alarm gestern los. Doch als die Feuerwehr eintraf, stand bereits der Dachstuhl in Flammen. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, waren 200 Feuerwehrleute aus Waldkraiburg und den umliegenden Gemeinden im Einsatz.
Sie mussten das Gebäude zum Teil einreißen, um an die einzelnen Brandnester heranzukommen. Nach fast zehn Stunden Schwerstarbeit meldete die Feuerwehr dann „Feuer aus!“
Peter Maffay: „Ich hoffe, dass der ,Weiße Hirsch’ wieder aufgebaut werden kann, denn wenn er nicht mehr aufgebaut werden könnte, ginge ein Stück Waldkraiburger Geschichte verloren. Und das nicht, weil wir da Musik gemacht haben, der ,Weiße Hirsch’ war immer ein Platz, an dem sich die unterschiedlichsten Teile der Gesellschaft der Stadt getroffen haben. Die Veranstaltungen hier waren in den 60er Jahren ein Mittelpunkt.“
John Schneider