Wo es immer teurer wird - und wo nicht

Wohnungskauf wird teurer: Vor allem in den begehrten Vierteln zeigt die Tendenz der Immobilienpreise fast durchweg nach oben.
von  Abendzeitung
Das In-Viertel in Nürnberg: Hinter den historischen Fassaden Gostenhofs warten noch viele Wohnungen auf die Sanierung.
Das In-Viertel in Nürnberg: Hinter den historischen Fassaden Gostenhofs warten noch viele Wohnungen auf die Sanierung. © Berny Meyer

Wohnungskauf wird teurer: Vor allem in den begehrten Vierteln zeigt die Tendenz der Immobilienpreise fast durchweg nach oben.

1 Erlenstegen

In Nürnbergs feinstem Viertel leben – oft hinter hohen Hecken – Ärzte, Rechtsanwälte oder Politiker, wie die CSU-Bundestags-Abgeordnete Dagmar Wöhrl. Selbst ein unsaniertes, kleines Reihenhaus am Rande des Viertels ist kaum unter 250000 Euro zu haben. Für die großen Villen muss man Millionen-Beträge hinblättern. Doch selbst wenn man das nötige Geld hat – es ist schwer, überhaupt etwas zu finden. Kaum jemand zieht weg aus Erlenstegen. Das treibt die Preise in die Höhe – auch in den Nachbarvierteln St.Jobst und Schoppershof.

2 Mögeldorf

Die großzügigen Anwesen entlang der Schmausenbuckstraße gehören ebenfalls zu den Top-Adressen der Stadt. Selbst für nicht renovierte Häuser muss man hier mit mindestens 600000 Euro rechnen. Begehrte Straßen sind auch der Haselnußweg und die Rettystraße. Günstiger wird’s an der Hersbrucker Straße: In den Merhfamilienhäusern aus den 70er Jahren sind die Wohnungen ab 1200 Euro/qm zu haben. Preistendenz: steigend. Wer’s ein bischen billiger will, geht ein kleines Stück weiter nach Osten, nach Laufamholz.

3 Thon

Entlang der Erlanger Straße entstehen Neubaugebiete mit hochwertigen Häusern – bis zu 3000 Euro kostet der Quadratmeter Eigentumswohnung, für Reihenhäuser muss man mit 450000 Euro rechnen. Die Nähe zum Flughafen muss man mögen: Steht der Wind ungünstig, bekommt man den Lärm der startenden und landenden Düsenjets mit. Preistendenz: steigend.

4 Maxfeld

Großzügige Jugendstil- und Gründerzeithäuser mit riesigen Wohnungen und hohen Decken verleihen den Straßenzügen am Maxfeld einen großartigen urbanen Charakter. Dafür sind die meist aufwändig sanierten Wohnungen teuer: Eine 3- bis 4-Zimmer-Wohnung kostet 550000 Euro. Dass demnächst die fahrerlose U-Bahn den Bahnhof Maxfeld ansteuern wird, wird die Preise weiter steigen lassen.

5 St. Sebald

Auf dem ehemaligen Gelände der Druckerei Sebald läuft zurzeit eines der letzten Wohnungsbau-Projekte in der Nürnberger Altstadt. Es entstehen Studenten-Appartements, Loft-Wohnungen und barrierefreie Rentner-Domizile. Das alles ist nicht billig. So kostet eine 53qm große Zwei-Zimmer-Wohnung 133000 Euro. Die größten Wohnungen – auf zwei Ebenen mit Dachterrasse und Burgblick – schlagen mit bis zu 470000 Euro zu Buche. Vom Alt-Bestand in der Altstadt kommen nicht viele Wohnungen auf den Markt, hier muss man mit Preisen zwischen 1200 und 1800 Euro pro Quadratmeter rechnen. Preistendenz: steigend.

6 St. Johannis

Das Viertel hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem richtigen In-Quartier entwickelt. Hier gibt es sanierte Jugendstil-Häuser genauso wie 60er-Jahre-Gebäude. Besonders begehrt und teuer: Loft-Wohnungen, die in aufgelassenen Gewerbebetrieben entstanden sind. Szenige Kneipen und Restaurants machen das Viertel zusätzlich attraktiv. Für eine gebrauchte Wohnung muss man hier mit 1800 Euro/qm rechnen. Preistendenz. steigend.

7 Nibelungenviertel

Am Rand des Billig-Niemandslands Südstadt hat sich das Nibelungenviertel zwischen Allersberger und Münchener Straße zu einem schicken Wohn-Quartier gemausert. Hier gibt’s kleine Villen und Einfamilien-Häuser, Wohnungen in den Jugendstil-Häusern haben mit mindestens 2200 Euro/qm einen stolzen Preis. Preistendez: gleichbleibend.

8 Eibach

Längst hat der Stadtteil seinen Charakter eines Arbeiterviertels verloren. Wer hier ein kleines, unsaniertes Reihenhaus für 160000 Euro ergattert, hat in der Regel ein Schnäppchen gemacht. Die neueren Doppelhaushälften im Viertel kosten bereits um die 450000 Euro. Preistendenz: gleichbleibend.

9 Zerzabelshof

Zabo, die heimliche Heimat des 1. FC Nürnberg, atmet das Flair der 70er Jahre. Zweigeschossige Reihenhäuser beherrschen die Szenerie – und sind in der Nachzbarschaft von Mögeldorf auch nicht mehr billig. Ein Reihenhaus in der Torwartstraße kostet um die 300000 Euro. Preistendenz: gleichbleibend.

10 Langwasser

Wo der bayerische Ministerpräsident wohnt, kann’s so schlecht nicht sein. Das Image des Stadtteils prägen die Plattenbauten, doch zwischendrin gibt’s die typischen „Nachbarschaften“ mit Bungalows. Kostenpunkt für so ein Haus: rund 280000 Euro. Preistendenz: gleichbleibend.

11 Gostenhof

Das einstige Glasscherben-Viertel wandelt sich zum Kult-Stadtteil. Viele Künstler sind hinter den Jugendstil-Fassaden eingezogen. Viele Häuser werden in den nächsten Jahren saniert werden. Zurzeit kosten renovierte Wohnungen bis 1200 Euro/qm. Preistendenz: steigend.

12 Dianastraße

Südstadt pur, ohne Hoffnung auf Besserung: Eingequetscht zwischen Dianastraße und Frankenschnellweg hat der Dianablock vor allem Autolärm und Abgase zu bieten. Preistendenz: fallend.

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