Wirtschafts- und Infektionsforscher: Vorsichtige Lockerung

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung haben sich für begrenzte, schrittweise Lockerungen der Corona-Auflagen ausgesprochen. Ein "umsichtiger, schrittweiser Öffnungsprozess" könne die wirtschaftlichen Kosten minimieren, ohne die medizinischen Ziele zu gefährden.
von  dpa
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, bei einer Pressekonferenz. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, bei einer Pressekonferenz. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild © dpa

München - Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung haben sich für begrenzte, schrittweise Lockerungen der Corona-Auflagen ausgesprochen. Ein "umsichtiger, schrittweiser Öffnungsprozess" könne die wirtschaftlichen Kosten minimieren, ohne die medizinischen Ziele zu gefährden. Deutlichere Lockerungen dagegen seien weder gesundheitlich noch ökonomisch zu empfehlen, schrieben die Forscher in einer gemeinsamen Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

"Wenn die Politik kurzfristig mehr Wirtschaftstätigkeit erlaubt, verlängert sich die Phase der Beschränkungen nach unseren Simulationsanalysen so sehr, dass die Gesamtkosten steigen", warnten Ifo-Präsident Clemens Fuest und Helmholtz-Immunologe Michael Meyer-Hermann. Besser sei, "die Lockerung vorsichtig vorzunehmen und sehr intensiv zu beobachten, wie sich die Infektionszahlen entwickeln".

Die Politik müsste allerdings auch mehr testen, um ein Anwachsen der Infektionen zu begrenzen: Das sei "unentbehrlich, um die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Kosten der Pandemie zu begrenzen", mahnten die Institute. Würden die Test-Kapazitäten deutlich ausgeweitet und mehr Personal dafür eingestellt, könnte man Fälle früh erkennen und neue Infektionsketten verhindern.

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