„Wir können nicht mehr reden, es ist viel zu schlimm“
Gundula Fuchsberger, Thomas’ Mutter, über ihre Trauer und Pläne für eine Feierstunde
AZ: Frau Fuchsberger, die Besichtigung in Kulmbach muss ein schwerer Gang für Sie und Ihren Mann gewesen sein.
GUNDULA FUCHSBERGER: Ja. Wir können beide nicht mehr reden. Über gar nichts mehr. Weil das viel zu schlimm ist, das Ganze. Wir sind am Ende. Wir sind einfach verzweifelt.
Warum haben Sie und Ihr Mann sich das angetan und die Todesstelle am Mühlbach so ausführlich angeschaut?
Wir sind den Weg abgegangen, wo es passiert ist. Aber wir haben keine Erklärung für alles. Es ist einfach so wie es ist.
War das nicht zu viel für Sie und Ihren Mann?
Wir haben unseren Sohn abgeholt und wollten uns so von ihm verabschieden. Und das ist gut so.
Wie halten Sie das jetzt durch?
Wir haben Gott sei Dank Freunde, die sich um uns kümmern und uns rund um die Uhr betreuen.
Wie geht es Ihrem Mann?
Genauso schlecht wie mir.
Die Anteilnahme an Ihrem Schicksal ist riesengroß.
Ja. Wir bekommen aus der ganzen Welt Zuschriften. Aus Amerika, aus Australien, aus Spanien, aus Portugal.
Wie gedenken Sie Ihrem Sohn?
Am nächsten Mittwoch gibt es in der Everding-Halle in Grünwald eine Feierstunde. Hoffentlich kommen wir bis dahin durch. Da kommen Freunde unseres Sohnes, die für ihn spielen, die ein paar Worte sagen.
Bei dieser Trauerfeier steht Ihnen nochmals ein schwerer Gang bevor.
Es ist alles so sinnlos. Unser Sohn wollte am nächsten Tag nach Sansibar fliegen. Er war so voller Freude. Dass er da so rausgerissen wird, ist doch völlig sinnlos. In unserem Alter ist das entsetzlich.
Interview: Angela Böhm
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