Winzer machen Milliarden-Geschäft
WÜRZBURG Der Frosteinbruch Mittwochnacht macht den Weinbauern in Franken große Sorgen: Es habe bereits Frostschäden gegeben, teilte der Fränkische Weinbauverband gestern mit. Doch eigentlich geht es den 4500 Winzern in der Region 175 Jahre nach der Gründung des Verbands laut ihrem Präsidenten Artur Steinmann gut. Zwar wird viel weniger Wein produziert als noch vor 100 Jahren, dafür aber bessere Qualität, so Steinmann. Und diese Qualität ziehe so viele Touristen nach Franken, dass mittlerweile pro Jahr 1,8 Milliarden Euro in die Kassen der Lokale, Hotels und Weinbauern gespült würden.
„Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts war ein Weinjahrgang gut, wenn die Erntemenge gut war. Schlechte Jahrgänge waren kleine Ernten“, sagte Steinmann. „In den 90er Jahren, als die Qualitätsoffensive des neuen Frankenweins begonnen hat, da haben es unsere Mitarbeiterinnen am Anfang im Weinberg fast nicht fertig gebracht, die Trauben rauszuschneiden, die überzählig waren. Heute ist das eine Selbstverständlichkeit.“
Der Qualitätsanspruch des Weintrinkers sei gestiegen über die Jahre, das zeige sich auch in den Umsätzen der Touristen, die nach Franken kommen. „Den Höhenflug, den wir heute haben, diese gesellschaftliche Akzeptanz des Weines, das ist schon außergewöhnlich. Das ist in den letzten 15 Jahren enorm gewachsen“, so der Verbandspräsident. „1994 hatten wir im Weintourismus ein Umsatzvolumen von 450 Millionen Euro. Heute liegen wir bei 1,8 Milliarden Euro.“
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