Winterdepression: „Es sieht sehr traurig aus“
Club-Hanballerinas in großen Finanznöten – und vor einem sportlichen Mammut-Programm
NÜRNBERG Den Club-Handballerinas steht rund um den Jahreswechsel auf und abseits des Parketts ein heißes Programm bevor. Sieben Heimspiele sind binnen vier Wochen zu bestreiten, es gilt drei Punkte auf Tabellenplatz vier und damit die Playoffs aufzuholen. Dazu noch der Champions-League-Knaller gegen die dänische Supertruppe aus Viborg (3. Januar). Zudem wird dringend nach neuen Geldgebern gefahndet.
Rösler: "Enttäuscht, aber nicht deprimiert"
„Ich Freude mich jetzt erst einmal auf die Pause", lächelt Ania Rösler müde. Ganze fünf Tage Erholung gönnt Trainer Csaba Szücs seinen Frauen vor dem Mammut-Programm, mehr ist nicht drin. Zeit genug für Ania, das unglückliche Abschneiden mit der Nationalmannschaft bei der EM (Platz vier) zu verarbeiten? „Ich war darauf vorbereitet, auf der Bank zu sitzen“, verrät sie, „ich bin enttäuscht, aber nicht deprimiert.“
Depressionen dürfte im Moment wohl eher Vereinsvorstand Achim Klamroth bekommen, wenn er die finanzielle Situation des FCN betrachtet. „Es sieht sehr traurig aus“, legt Klamroth zerknirscht die Karten auf den Tisch: „Das letzte Geschäftsjahr haben wir mit einem Minus von 103000 Euro abgeschlossen, und für diese Saison fehlt noch ein hoher fünfstelliger Bereich im Etat.“ Sponsoren sind nicht in Sicht. „Viele sind zwar interessiert“, so Klamroth, aber den Zuschschlag mag den Club-Handballerinnen im Moment keiner geben.
Trainer Szücs bleibt
Trotz leerer Kasse soll aber die Planung für die kommende Spielzeit vorangetrieben werden, Ende Januar erste Gespräche mit der Mannschaft stattfinden. Ein schweres Unterfangen, denn zu bieten hat der Club nicht viel. „Mal sehen, wie es hier weitergeht“, lässt sich Leistungsträgerin Rösler noch nicht in die Karten blicken.
Szücs hingegen hat nichts gegen eine Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrages einzuwenden. „Ich mache ungern halbe Sachen, ich will bleiben. Vielleicht kommt ja noch die eine oder andere Verstärkung.“ Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Maja Kolonic
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