Wie viele Kinder sind es noch?

Dr. Joachim S., Narkosearzt am Amberger Klinikum, sitzt in Haft. Es geht um sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Polizei geht jetzt von wesentlich mehr Opfern als ursprünglich vermutet aus - es sollen über 15 Kinder sein.
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Nutzte seine Stellung für „Doktorspiele“ aus: Joachim S.
Petra Hartl Nutzte seine Stellung für „Doktorspiele“ aus: Joachim S.

Dr. Joachim S., Narkosearzt am Amberger Klinikum, sitzt in Haft. Es geht um sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Polizei geht jetzt von wesentlich mehr Opfern als ursprünglich vermutet aus - es sollen über 15 Kinder sein.

AMBERG Die Opfer können aufatmen: Dr. Joachim S., Narkosearzt am Amberger Klinikum, sitzt in Haft. Seit 10. Juni wird gegen den 49-Jährigen ermittelt, es geht um sexuellen Missbrauch von Kindern. Bis Samstag blieb er auf freiem Fuß – doch jetzt wurde der Staatsanwaltschaft der Fall zu brenzlig: Es bestand Flucht- und Verdunklungsgefahr. Denn: Die Polizei geht von wesentlich mehr Opfern als ursprünglich vermutet aus. Offiziell existieren noch keine genauen Zahlen, doch sollen es über 15 Kinder sein – und die Ermittler gehen davon aus, dass es noch mehr werden können.

Der Mediziner ging perfide vor. Er suchte sich die Kinder für eine „wissenschaftliche“ Studie, in der es um die Frage ging, ob bereits Kinder reanimieren können. Zwei Mädchen wandten sich nach einem solchen Kurs an ihre Mutter. Sie waren verunsichert, denn sie mussten sich dabei ausziehen (AZ berichtete).

Die Kriminaler bauen jetzt auf die Offenheit anderer Opfer

Nach der Beschlagnahmung seines Privat-Computers war der Polizei klar, dass es sich um einen hochgradig pädophil veranlagten Mann handeln muss. Die Ermittlungen schließen auch den schweren sexuellen Missbrauch mit ein – der besteht dann, wenn etwas in den Körper eingeführt wurde. Eine Vergewaltigung wurde bislang nicht nachgewiesen.

Noch immer wertet die Kripo die Beweismittel aus. Die Kriminaler bauen jetzt auf die Offenheit anderer Opfer. Die jetzt bekannten stammen alle aus dem Bekanntenkreis des Arztes. Einige Eltern hatten wohl nicht den Mut, zur Polizei zu gehen. Sie fürchteten, dass allein wegen ihrer Anzeige der Mediziner verhaftet und dadurch dessen Sohn (7) der Vater genommen wird. Doch durch diese falsch verstandene Loyalität kann oftmals ein Verbrechen – und das ist der schwere sexuelle Missbrauch – nicht geahndet werden. Die Amberger Polizei appelliert deshalb an weitere mögliche Opfer, sich mit der Behörde in Verbindung zu setzen. Susanne Will

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