Wie sicher sind diesmal unsere Eisbär-Babys?

Mutter Vera zieht ihre Jungen in totaler Isolation auf. Jede Störung muss vermieden werden, damit sie die Kleinen nicht verstößt. Die Höhle der Tiere wird aber rund um die Uhr per Kamera überwacht
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Blick in die Bärenhöhle: Mutter Vera mit einem ihrer Babys, die am 2. Dezember geboren sind. Die hellen Streifen im Bild sind Spinnweben vor der Linse der Überwachungskamera. Sie können nicht entfernt werden, weil niemand die Höhle betreten darf.
Tiergarten Nbg Blick in die Bärenhöhle: Mutter Vera mit einem ihrer Babys, die am 2. Dezember geboren sind. Die hellen Streifen im Bild sind Spinnweben vor der Linse der Überwachungskamera. Sie können nicht entfernt werden, weil niemand die Höhle betreten darf.

Mutter Vera zieht ihre Jungen in totaler Isolation auf. Jede Störung muss vermieden werden, damit sie die Kleinen nicht verstößt. Die Höhle der Tiere wird aber rund um die Uhr per Kamera überwacht

NÜRNBERG Den beiden Bärenkindern geht’s gut! Nach ihrer Geburt am 2. Dezember, die der Tiergarten erst gestern bekannt gab, werden die beiden rund um die Uhr überwacht. Allerdings nur per Kamera und Video. Denn den Stall und die Höhle, die sich Mutter Vera dort aus Stroh gebaut hat, darf niemand betreten. Selbst die Pfleger nicht, die das Tier seit Jahren kennt. Denn jede Störung könnte Vera zum Anlass nehmen, um ihre Jungen zu vernachlässigen und im schlimmsten Fall vielleicht sogar aufzufressen.

So wie kurz nach der Geburt von Eisbären-Mädchen Flocke vor drei Jahren. Nach einer Störung hatte Vera damals die Pflege eingestellt. Sie verließ die Höhle mit dem Baby im Maul. Die Tiergartenleitung entschied sich damals dafür, der Mutter ihr Kind wegzunehmen und Flocke per Hand aufzuziehen. Ein Jahr später hat Vera ihre Babys dann kurz nach der Geburt aufgefressen. Sie waren wohl durch einen Infekt so sehr geschwächt, dass sie sowieso nicht überlebt hätten, sagten die Tiergarten-Bosse damals.

Wird Vera nun ihre Babys annehmen?

Nicht sicher! „Sie hat sich in den ersten Wochen ja auch gut um Flocke gekümmert“, sagt Tiergartensprecherin Nicola Mögel. „Doch dann kam es zu irgendeiner Störung, und sie stellte die Pflege ein.“ Und dass kranke Babys gefressen werden, sei bei Eisbären normal.

Wie würde der Tiergarten reagieren, wenn sie jetzt wieder die Pflege der Jungen einstellen würde?

„Darüber beraten derzeit unsere Biologen“, so Mögel. Aber ob die Pfleger in diesem Fall die beiden Jungen dann herausnehmen und per Flasche aufziehen oder ob sie der Natur ihren freien Lauf lassen werden, ist noch offen.

Was kann die Aufzucht stören?

„In der Arktis ziehen die Bären ihre Jungen in einer Eishöhle groß“, sagt Mögel. Da gibt es keinen Lärm und keine Störungen. Deshalb muss im Tiergarten alles vermieden werden, was das Tier beunruhigen könnte. Das können selbst ungewohnte Gerüche sein.

Hat Vera überhaupt genügend Milch für die beiden?

In den letzten Monaten hat sich die Eisbärin richtig viel Speck angefressen. Sie hat also genügend Fettreserven. „Außerdem trinken die Babys derzeit nur wenige Milliliter“, so Mögel. „Von Flockes Aufzucht wissen wir aber, dass Bären-Babys sehr häufig trinken.“

Wann bekommt Vera wieder Futter?

Frühestens in sechs Wochen werden die Pfleger Vera Futter anbieten. In freier Wildbahn sind Eisbären über drei Monate in der Höhle, ohne zu fressen. Verhungern wird Vera aber nicht: Sie wiegt über 200 Kilo, die Babys sind derzeit nicht einmal ein Kilo schwer!

Wann werden die Jungen erstmals zu sehen sein?

Frühestens in sechs Wochen sehen die Pfleger die Bärenjungen. Bis die Tiergartenbesucher die Kleinen zu Gesicht bekommen, wird es April werden. mir

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