Wie oft hat die Messerstecherin schon getötet?
Elke C. (59), vor Kurzem auf Gran Canaria verhaftet, geriet schon bei zwei Morden ins Visier der Fahnder.
OCHSENFURT Fröhlich lacht Elke C. (59) in die Kamera – wer das Foto sieht, kann sich nicht vorstellen, dass sich hinter der symphatischen Fassade eine gnadenlose Verbrecherin verbirgt. Die Kitzinger Friseuse soll bei einem Raubüberfall in Ochsenfurt einen Rentner (79) niedergestochen haben – und sie stand bereits zweimal in Verdacht, getötet zu haben.
Mit falschem Namen wollte Elke C. nach dem Ochsenfurter Überfall nach Italien abhauen, auf dem Flughafen Gran Canaria klickten die Handschellen. Die Gerüchteküche brodelte: Mehrere Morde an alten Menschen soll die Deutsche begangen haben, meldeten spanische Medien. Doch Clemens Lückemann, Leitender Oberstaatsanwalt in Würzburg macht deutlich, dass die Spekulation „jeglicher Grundlage entbehren“.
Sie hatte 100.000 Euro Schulden
Richtig ist: 1997 und 2004 geriet Elke C. jeweils in Verdacht, gemordet zu haben. Im ersten Fall kam in ihrem Beisein eine Frau auf bisher ungeklärte Weise ums Leben. Verdächtig: In der Wohnung der Toten fand Elke C. zwei blanko unterschriebene Überweisungsträger, mit denen sie sich per Fax 200000 Mark auf ihr Konto überweisen wollte, bevor man die Tote fand. Sie wurde wegen Urkundenfälschung und versuchten Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Beim zweiten Fall handelt es sich um einen immer noch ungelösten Mord: Die verkohlte Leiche von Elkes Cousine Luzie H. wurde in ihrer Wohnung gefunden. Der Mörder hatte nach der Tat das Haus in Brand gesetzt. Die Friseurin geriet unter Verdacht, sie hatte 100.000 Euro Schulden bei ihrer Verwandten. „Ein Tatnachweis konnte nicht geführt werden“, so Lückemann. Sie wurde „nur“ wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Unterschlagung zu über drei Jahren Haft verurteilt.
A. Uhrig