Wertvoller Oldtimer von Feuer zerstört
NÜRNBERG Auch am Tag nach dem Garagenbrand, der am Samstagabend zur Sperrung der Hilpoltsteiner Straße am Bierweg führte, liegt noch dieser entsetzliche Brandgeruch in der Luft. Im Garten ist die Lebensgefährtin des Hausbesitzers mit Aufräumarbeiten beschäftigt: „Wir wissen nicht, warum es gebrannt hat. Die Polizei wird das wohl bald klären“, sagt sie – und man sieht, wie sehr sie das Geschehen vom Wochenende mitgenommen hat.
In der Garage des auffälligen Hauses, das ein Nürnberger Malermeister bewohnt, der Fassade und Zaun eigenhändig mit echtem Blattgold geschmückt hat, ist am Samstagabend gegen 17.30 Uhr der Brand aus ungeklärter Ursache ausgebrochen: „Es gab einen Riesenknall – und dann stank es. Mein Mann sagte noch, entweder hier verbrennt einer alte Lumpen – oder es ist was Schreckliches passiert“, erinnert sich eine Nachbarin, die das Unglück miterlebte. Sie kennt die Bewohner persönlich – und leidet deshalb besonders mit ihnen: „Es sind so nette, hilfsbereite Leute, gute Nachbarn!“
„Sein größtes Hobby waren doch seine Autos“, erzählt eine andere Ziegelsteinerin über den Ruheständler. Sie meint die alten Goggomobile, von denen zwei aus der Garage gerettet werden konnten und nun etwas traurig vor dem Haus stehen. „Das schönste war aber das Rote“, erinnert sich die Frau. „Das ist völlig verbrannt“. Das Goggomobil, ein Kleinstauto der Hans Glas GmbH in Dingolfing, das von 1955 bis 1969 hergestellt wurde, ist heute ein begehrter Oldtimer. Es gibt weltweit nur noch 2500 fahrtüchtige Fahrzeuge. „Den Wert kann man schwer schätzen. Teuer sind vor allem die Arbeitsstunden“, sagt ein Oldtimerfachmann. „Um 15.000 Euro werden Goggos aber gehandelt.“
Doch der materielle Schaden wird es wohl weniger sein, der den Sammler schmerzt. Vielmehr ist es etwas Einmaliges, das hier ein Oper der Flammen wurde. Und niemand weiß bisher, wie es geschah.
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