Wer ist die brutale Räuberin mit der Afro-Perücke?
Überfall auf Nürnberger Supermarkt: Zwei Angestellte 20 Minuten in der Gewalt eines Gangster-Trio.
NÜRNBERG Der Horror dauerte 20 Minuten. Es waren für die beiden Angestellte des Edeka-Marktes in Nürnberg-Johannis die wohl längsten ihres Lebens: Sie wurden nach Feierabend überfallen und befanden sich in der Gewalt einer skrupellosen Räuberin und ihrer zwei Komplizen. Jetzt jagt die Polizei die Unbekannte mit der Afrolook-Perücke.
Das perfekt maskierte Trio – von der dritten Person ist noch nicht mal bekannt, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt – war schon vor Ladenschluss am Montagabend im Supermarkt in der Bucherstraße. Als der um 20 Uhr schloss, versteckten sich alle drei – bis gegen 20.40 Uhr nur noch eine 39-Jährige und ihr Kollege (21) an unterschiedlichen Stellen in dem weiträumigen Laden waren.
Dann ging das Trio, zwei waren bewaffnet, mit unglaublicher Brutalität vor: „Ohne jegliche Vorwarnung“, so schildert gestern Polizeisprecher Robert Sandmann, sei der 21-Jährige von einem Maskierten überrascht worden. „Er musste sich auf den Boden legen und erhielt Tritte und Schläge gegen Kopf und Oberkörper.“
Seine Kollegin wurde von hinten angegriffen – und sofort mit Reizgas besprüht. Sie sollte den Tresor öffnen, ein Mann gab ihr die Kommandos. Die 39-Jährige gab den brutalen Peinigern mehrere tausend Euro – während ihr Kollege mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen musste. Er konnte nur hören, was um ihn herum geschah.
Als das Trio die Beute eingesackt hatte, musste sich die Frau ebenfalls hinlegen. Dann flüchtete die Perücken-Räuberin samt Komplizen durch den Hinterausgang aus dem Markt. Ein Zeuge sah die dunkel gekleidete Gruppe wegrennen. Obwohl gleich der Notruf alarmiert wurde, konnten die Täter unerkannt etnkommen.
Der junge Mann erlitt bei dem Überfall Kopfverletzungen, die Kollegin Prellungen im Bereich des Oberkörpers. Beide konnten nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“, sagte gestern ihre Chefin.
Die Polizei (0911/ 211233- 33) hofft auf die Auswertung zahlreicher Videoaufnahmen und bittet Zeugen, die Verdächtiges gesehen haben, sich zu melden. au
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