Wenn Wohnungslosigkeit droht: Diakonie fordert mehr Beratung

Auch im wirtschaftlich starken Bayern sind viele Menschen wohnungslos. Die Diakonie findet, gerade im ländlichen Raum gibt es zu wenig Beratungsangebote.
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Die Diakonie sorgt sich um das Thema Wohnungslosigkeit in Bayern. (Symbolbild)
Die Diakonie sorgt sich um das Thema Wohnungslosigkeit in Bayern. (Symbolbild) © Leonie Asendorpf/dpa
Nürnberg

Nach Einschätzung der Diakonie sind in Bayern rund 58.000 Menschen wohnungslos. Allein mehr sozialer Wohnungsbau werde nicht ausreichen, um den Betroffenen zu helfen, sagte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch der Deutschen Presse-Agentur. "Wir brauchen einen verbesserten Zugang zu Wohnraum für wohnungslose Menschen – gerade auch im Bestand", etwa durch die Umnutzung leerstehender Gebäude. "Zudem müssen Menschen besser vor zu hohen Mieten und somit vor einem Verlust ihrer Wohnung geschützt werden", forderte Schuch. 

Ein weiteres Problem: Gerade in ländlichen Gebieten sei das Netz an präventiven Beratungsangeboten, um Wohnungslosigkeit zu verhindern, löchrig. "Auch dort sollten zentrale Fachstellen geschaffen werden, die bei drohender und akuter Wohnungslosigkeit beraten." Schuch besucht derzeit in Bayern verschiedene Einrichtungen der Diakonie.

"Wirtschaftswachstum reicht nicht, um Armut zu überwinden"

Unter den geschätzten 58.000 Wohnungslosen in Bayern fasst die Diakonie Menschen zusammen, die wegen einer fehlenden eigenen Wohnung in einer Einrichtung untergekommen sind, die auf der Straße leben – oder die verdeckt wohnungslos sind, also bei Freunden oder Verwandten unterkommen, weil sie keine eigene Wohnung haben.

Der Freistaat gilt als eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer. Schuch sagte jedoch: "Ein starkes Wirtschaftswachstum allein reicht nicht aus, um Armut zu überwinden – es braucht gezielte sozialpolitische Maßnahmen und Investitionen in Bildung und Betreuung." Einkommensschwache Familien zum Beispiel würden mit unübersichtlichen und teils widersprüchlichen Leistungsansprüchen konfrontiert. Darum würden viele Leistungen gar nicht in Anspruch genommen. "Die Diakonie schlägt vor: ein Antrag – ein Antragsverfahren – ein Bescheid."

Das Diakonische Werk, der Sozialverband der evangelischen Kirche, betreibt in Bayern nach eigenen Angaben etwa 3.200 Einrichtungen und hat mehr als 101.500 Mitarbeitende und rund 28.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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