Weniger Risiken durch Pflanzenschutzmittel in Bayern

Laut einem Bericht des bayerischen Landwirtschaftsministeriums sinkt das theoretische Risiko von Pflanzenschutzmitteln für Mensch, Tier und Umwelt deutlich – obwohl die eingesetzte Menge kaum zurückgeht. Welche Folgen das für die Tierwelt hat.
von  Ralf Müller
Ein Traktor zieht eine Spritzmaschine über ein Rapsfeld und versprüht Pflanzenschutzmittel. Deren Gefahr ist laut Landwirtschaftsministerium gesunken.
Ein Traktor zieht eine Spritzmaschine über ein Rapsfeld und versprüht Pflanzenschutzmittel. Deren Gefahr ist laut Landwirtschaftsministerium gesunken. © Jens Büttner (dpa)

Von in Bayern eingesetzten Pflanzenschutzmitteln gehen nach einem Bericht des bayerischen Landwirtschaftsministeriums immer weniger "theoretische Risiken" aus. Die eingesetzte Menge an Pflanzenschutzmitteln ist zwar nicht weniger geworden, aber das "theoretische Risiko", das von diesen Mitteln für Mensch, Tier und Umwelt ausgehe, habe sich deutlich reduziert, teilte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) am Freitag in München mit. Das sei eine "sehr erfreuliche Entwicklung".

Gefahr für Bienen sinkt um 58 Prozent

Die eingesetzte Menge chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in den wichtigsten Kulturen Mais, Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Winterraps, Zuckerrüben, Kartoffeln, Äpfel, Weinreben sowie Hopfen lag nach dem zweiten "Bericht zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in Bayern" 2023 leicht über dem Vorjahr. Der "harmonisierte Risikoindikator 1" fiel demnach aber um 60 Prozent geringer aus als im Referenzzeitraum 2014 bis 2023. Der "Pesticide-Load-Indikator" verringerte sich insgesamt um 71 Prozent.

Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass die potenzielle Gefährdung von Bienen durch akute Toxizität um 58 Prozent, die Gefährdung von Regenwürmern um 46 Prozent abgenommen haben soll. Als Maßstab zur Bewertung der Risiken, die von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ausgehen können, diente der europaweit verwendete "Harmonisierten Risikoindikator 1" sowie der in Dänemark entwickelte "Pesticide-Load-Indikatory" (PLI).

 

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