Weniger neue Auszubildende in Metall- und Elektroindustrie

Industriemechaniker, Elektronikerin, Mechatroniker: Im September startet das neue Ausbildungsjahr. Doch die Azubi-Zahlen sinken - dabei stehen die Übernahmechancen gut.
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Die Unternehmen in der Branche kämpfen schon lange mit zu wenigen Bewerberinnen und Bewerbern. (Symbolbild)
Die Unternehmen in der Branche kämpfen schon lange mit zu wenigen Bewerberinnen und Bewerbern. (Symbolbild) © Jens Büttner/dpa
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München

In Bayerns Metall- und Elektroindustrie werden immer weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Für den anstehenden Ausbildungsstart im September seien es stand Ende Juli 14.458, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme und vbm. Das seien 3,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und damit der zweite Rückgang in Folge. 

Auch die Prognose für das kommende Jahr ist schlecht. Für 2026 rechnen die Arbeitgeberverbände sogar mit einem Rückgang an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen von bis zu 5 Prozent.

Bewerbermangel und schwierige wirtschaftliche Lage

Mit 48 Prozent verzeichnet knapp die Hälfte der befragten Betriebe einen Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zu 2024. Als Grund für die sinkende Zahl an Ausbildungsplätzen in der Branche gab mit 32 Prozent knapp ein Drittel die wirtschaftliche Lage an. 

Doch auch die Suche nach passenden Auszubildenden ist weiterhin eine Herausforderung. Von den Betrieben, die einen Rückgang an Ausbildungsplätzen verzeichneten, gab mit 58 Prozent über die Hälfte an, dass der Mangel an geeigneten Auszubildenden die stärkste Ursache hierfür sei. 44 Prozent sagten, dass zu wenig Bewerbungen eingingen.

"Mit dem Bewerbermangel kämpfen die Unternehmen schon lange, nun versetzt auch die konjunkturelle Lage dem Ausbildungsmarkt einen Dämpfer, so dass die Zahlen sinken", sagte Brossardt. 

Gute Chancen auch nach dem Abschluss

Dennoch betont er, dass die Chancen für Auszubildende generell sehr gut seien: Einer Bewerbung stünden 1,5 offene Stellen gegenüber. Im Jahr 2025 seien Auszubildende bisher zu 91 Prozent übernommen worden. Im kommenden Jahr werde sogar eine Übernahmechance von 96 Prozent erwartet. "Die Bundesregierung hat einen guten Start hingelegt und hat für einen Stimmungsschwung gesorgt", sagte Brossardt. Jetzt dürfe sie nicht nachlassen und müsse weiter entschlossen handeln. "Dann wird sich die bessere Stimmung auch in den Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt niederschlagen."

Die IG Metall Bayern wertet den aktuellen Rückgang der Ausbildungsplätze dagegen als Alarmsignal. "So organisieren sich die Arbeitgeber den Fachkräftemangel selbst", sagt Bezirksjugendsekretär Marco Reinders. "Der Rückgang der Ausbildungsplätze ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Unternehmen Verlagerungen ins Ausland anstreben. Die Unternehmen ziehen sich aus der Verantwortung für den Standort und für die Zukunft der jungen Generation."

Um die Lage am Ausbildungsmarkt zu beobachten, führen bayme und vbm zweimal im Jahr eine Befragung unter ihren Mitgliedern zur Ausbildungssituation in den Unternehmen durch. Für die aktuelle Umfrage wurden im Zeitraum von Ende Mai bis Ende Juli insgesamt 186 Unternehmen mit knapp 312.000 Beschäftigten befragt.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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