Weg vom Klischee: Männer in die Kitas!

Das Jugendamt startet ein Programm, um mehr Erzieher auszubilden
NÜRNBERG Klaus Blinzels (27) Alltag dreht sich um Kinder – er ist Erzieher in der Kindertageseinrichtung in der Grünewaldstraße im Nürnberger Stadtteil Nordbahnhof. Er ist damit – fast – allein unter Frauen: Der Anteil der Erzieher macht gerade mal 2,1 Prozent aus. Das soll sich ändern – mehr Männer in die Kitas!
Reiner Prölß, Referent für Jugend, Familie und Soziales, benennt das Problem: „Das Klischee von der Frau am Herd, die kocht und sich um die Kinder kümmert, ist in diesem Beruf fest verankert.“
Jugendamt und Familienreferat investieren nun 1,3 Millionen Euro in das Modellprogramm „Mehr Männer für Kitas“. Dessen Konzept ist: Imagekampagnen, Werbung über das Internet und Plakate sowie eine fachliche Begleitung und eine bessere Integration für Männer.
Klaus Blinzel kann nur zu der Berufswahl raten, die er schon mit 13 Jahren getroffen hat: „Man kann auch als Mann seine Hobbys einbringen. In meinem Fall ist das die Musik, das Werkeln in der Fahrradwerkstatt und das Kickern. Es macht aber auch genauso viel Spaß, die Arme im Teig zu haben und mit den Kindern zu kochen und zu backen.“
Und genau das sollen vor allem Kinder allein erziehender Eltern von Anfang an lernen: Dass Männer und Frauen die gleichen Aufgaben erledigen, und beide als feste Bezugspersonen für Kinder da sind.
In Nürnberg sollen zeitnah 10 von insgesamt 120 Tagesstätten nach dem neuen Modellplan umgestellt werden.