Wasserkraftverbände kritisieren WWF-Studie
München (dpa/lby) - Die bayerischen Wasserkraftverbände haben Forderungen von Umweltschützern zum Stopp des Neubaus von Wasserkraftwerken und zum Rückbau bestehender Anlagen zurückgewiesen. Die von der Umweltorganisation WWF veröffentlichte Studie zu Flüssen in Bayern sei ein "Frontalangriff" auf die für den Klimaschutz notwendige Wasserkraft-Technologie, kritisierten die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) am Freitag. Der VWB-Vorsitzende Fritz Schweiger warf dem WWF einseitige Darstellung vor.
"Energieerzeugung aus Wasserkraft ist eine notwendige Säule des Klimaschutzes und sorgt dafür, dass die Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere - auch für Fische - langfristig erhalten bleiben", sagte LVBW-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Lang. "Man macht es sich sehr einfach, wenn man einfach nur den Wasserkraftanlagen die Schuld für alle Defizite in die Schuhe schiebt". Es gebe viele Akteure, die dazu beitrügen.
Der WWF hatte angemerkt, insbesondere kleine Wasserkraftanlagen seien nicht wirtschaftlich, richteten aber ökologisch Schaden an. Sie sollten zurückgebaut werden. Bei größeren Kraftwerken müsse die Forschung zu umweltschonenderen Techniken vorangetrieben werden. Knapp 57 000 Barrieren zerschneiden laut WWF Bayerns Flüsse - nur 11 Prozent davon seien durchgängig und könnten problemlos von Fischen überwunden werden. Nur 4000 dieser Barrieren seien Wasserkraftwerke, konterten nun die Wasserkraftverbände.